Deutschland im Glühweinrausch

  25 Dezember 2015    Gelesen: 362
Deutschland im Glühweinrausch
Glühweinschwaden ziehen über die Plätze, Jingle Bells ist der Song der Stunde: In Deutschland haben die Weihnachtsmärkte eröffnet. Sehen Sie hier, wo der Budenzauber am schönsten ist.
Eigentlich wollte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis diese Woche den Romantischen Weihnachtsmarkt im Regensburger Schloss Emmeram eröffnen - so wie sie es seit Jahren tut. Doch der Pilotenstreik bei der Lufthansa machte der Hausherrin einen Strich durch die Rechnung. Sie verpasste ihren Anschlussflug und erschien nicht auf dem Balkon des Fürstenschlosses.

Macht nichts. Die gebrannten Mandeln haben inzwischen trotzdem ihr betörendes Aroma entfaltet, es gibt Wildschwein am Spieß, und am Ende eines jeden Markttages wird der Weihnachtsklassiker "Stille Nacht" ertönen - als Trompeten-Solo mit anschließender Schluss-Fanfare.

Saftige 8,50 Euro kostet an Wochenenden der Eintritt zu dem Edelweihnachtsmarkt auf dem Adelssitz. Gut, dass es im ganzen Land Alternativen gibt, die ohne Gebühr betreten werden dürfen - und von denen viele diesen Freitag eröffnen. Dort bekommt man dann immerhin eine Tüte Schmalzgebäck und einen Glühwein für das Geld.

Auf deutschen Weihnachtsmärkten sollen die Sicherheitsmaßnahmen angesichts anhaltender Terrorgefahr auch in diesem Jahr streng sein. In einigen Städten wird noch stärker kontrolliert als 2015, als die Märkte im Schatten der Anschläge von Paris standen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Demnach plant die Polizei in vielen Städten, uniformierte und zivile Beamte auf Streife zu schicken. Auch private Sicherheitsleute werden auf zahlreichen Weihnachtsmärkten unterwegs sein.

"Der Striezelmarktbesucher wird keine Veränderungen merken und kann sich unbeschwert ins Weihnachtsgetümmel stürzen", erklärten die Verantwortlichen des Dresdner Strietzelmarktes, der als "Deutschlands ältester beurkundeter Weihnachtsmarkt" gilt.

Befragte Betreiber rechnen nicht damit, dass aus Furcht Besucher ausbleiben. "Viele Leute sagen: Ich lasse mir das jetzt nicht versauen", sagte Frank Hakelberg, Geschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes.

Quelle : spiegel.de

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