Quellen zufolge hat Wladimir Putin es geschafft, in Telefongesprächen Erdogan davon zu überzeugen, dass weder Moskau, noch Damaskus mit den Luftangriffen auf al-Bab zu tun haben. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Provokation seitens der US-geführten Koalition gehandelt habe, die mit dem Jahrestag der Tragödie der russischen Su-24, die in Syrien durch ein türkisches Flugzeug abgeschossen worden sei, verbunden gewesen sein könnte. „Russland, bei dem sich Erdogan für den Vorfall aus dem Vorjahr entschuldigte, braucht keine Vergeltungsaktionen. Auch das unter seiner Kontrolle stehende Damaskus wird die Situation nicht zuspitzen“, so die Quellen.
Als Bestätigung einer positiven Stimmung Erdogans gegenüber Russland gilt eine Pressemitteilung des Kreml, in der es heißt, dass es bei dem Telefongespräch vom 25. November einen konstruktiven Meinungsaustausch zur Regelung der Syrien-Krise gegeben habe. Es sei vereinbart worden, den aktiven Dialog zwischen den Außen- und den Verteidigungsministerien sowie den Sicherheitsdiensten Russlands und der Türkei fortzusetzen, der auf die Gewährleistung der Koordinierung der Anstrengungen beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus gerichtet ist.
Auffallend ist, dass es wenige Stunden nach dem Telefongespräch Putins und Erdogans starke Explosionen auf einem vom Pentagon kontrollierten Übungsplatz in Tel Temir an der Grenze zur Türkei gab. Die Instrukteure aus den USA und Großbritannien bilden hier seit einigen Jahren Aufständische der kurdischen Selbstverteidigungskräfte aus, die in Ankara als Terrororganisation gelten. In türkischen Medien und den sozialen Netzwerken wurde eine Version geäußert, dass der Angriff auf den Stützpunkt der US-Spezialeinheiten eine Racheaktion Ankaras wegen der von Kurden verübten Angriffe auf die Stellungen der türkischen Armee in Aleppo war.
Ob dem so ist oder nicht, ist schwer zu sagen. Allerdings liegt es auf der Hand, dass Moskau und Ankara trotz Kontroversen in Syrien beim Antiterrorkampf und der Versöhnung der Seiten enger kooperieren werden. Dies wird auch durch Erfolge der syrischen Armee gefördert, die seit einigen Monaten intensive Kämpfe in Aleppo führen.
Der Erfolg beim Antiterrorkampf wird auch durch schiitische Aufständische aus dem Iran und dem Libanon gefördert. Es stellte sich heraus, dass Teheran noch aktiver an diesem Prozess teilnehmen will. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim am Samstag mitteilte, kündigte der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan die Bereitschaft Teherans an, Russland einen Luftstützpunkt bei Hamadan für den Antiterrorkampf in Syrien zur Verfügung zu stellen. Diese Äußerungen wurden im Kontext der Pläne Irans gemacht, russische Su-30-Kampfjets zu kaufen. Dabei wurde hervorgehoben, dass die Umsetzung des Deals nur zusammen mit der Übergabe der Technologien und der Schaffung von Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung solcher Flugzeuge möglich sei. Dehghan zufolge wurde die russische Seite darüber bereits benachrichtigt und diese soll dem Vertrag zugestimmt haben. Die russische Seite hat diese Informationen nicht kommentiert.
Quelle:sputniknews
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