Nach der unverbindlichen Resolution des Europäischen Parlaments, die Beitrittsgespräche mit der Türkei auszusetzen, hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan davor gewarnt, die Grenzen zu öffnen und so den Flüchtlingen den Weg nach Europa freizumachen.
Der EU-Türkei-Flüchtlingsdeal vom März hatte einen bedeutenden Rückgang der Zahl der Flüchtlinge zur Folge, die von der Türkei aus die griechische Küste erreichten. Im Gegenzug hatte die EU dem Land die Beschleunigung der Beitrittsverhandlungen sowie Visaliberalisierung für türkische Staatsangehörige versprochen.
Erdogans Warnung in Richtung der EU, die Grenzen zu den Mitgliedsstaaten Griechenland und Bulgarien zu öffnen, hat einigen der insgesamt drei Millionen Flüchtlingen Mut gemacht.
„Sollten die Grenzen geöffnet werden, würden in der ersten Phase über eine halbe Million Flüchtlinge nach Europa gehen“, erklärt Shadi Suweysh, ein ehemaliger Politiker aus dem syrischen Rakka, und fügt hinzu: „Wir wünschen uns, dass Erdogan die Grenzen öffnet.“
Sein Landsmann Jamil Hezari, der im Krieg ein Auge verlor, teilt der Nachrichtenagentur Anadolu mit, dass er gerne nach Dänemark zur medizinischen Behandlung gehen würde: „Ich denke, es würde mir dort gut gehen. Ich könnte einen Job finden.“
Ekrem Dede, der Präsident der Syrisch-Turkmenischen Vereinigung, weist darauf hin, dass das Schließen der Grenzen einen Menschenrechtsverstoß darstelle. „Die Grenztore sollten geöffnet werden. Die Syrer sind einem Massaker entkommen.“
Quelle:nachrichtenxpress
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