Medwedew: Moskau-Ankara-Dialog zu Syrien wieder aufgenommen

  07 Dezember 2016    Gelesen: 648
Medwedew: Moskau-Ankara-Dialog zu Syrien wieder aufgenommen
Moskau und Ankara haben die Gespräche zur Syrienfrage wiederaufgenommen, wie der russische Regierungschef Dmitri Medwedew am Dienstag am Rande der Verhandlungen mit seinem türkischen Amtskollegen Binali Yıldırım sagte.
„Hinsichtlich der humanitären Situation wie auch anderer Probleme, einschließlich des Kampfes gegen den Terrorismus und Terrororganisationen, die zurzeit in Syrien Unterschlupf gefunden haben, stellt sich gerade hier die Frage nach dem Unterhalten guter Kontakte, nicht nur zwischen den Präsidenten, sondern auch auf der Ebene der Militärs und anderer Ämter“, so Medwedew.

„Ein derartiger Dialog ist sehr sinnvoll. Ich gebe zu, dass er noch vor einiger Zeit nicht vorhanden war. Jetzt ist er in vollem Umfang wieder aufgenommen worden. Unsere Positionen in Bezug auf die Terrorgefahr stimmen überein. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Dialog zwischen Russland und der Türkei weiter fortgesetzt wird, was auch Konsultationen auf allen Ebenen mit einschließt. Darüber haben wir am Dienstag ebenfalls gesprochen.“

Seinerseits versicherte der türkische Premier, dass sein Land alles Mögliche tue, um die Terroristen im syrischen Aleppo von der sogenannten gemäßigten Opposition abzugrenzen. „Wir pflegen einen sehr produktiven Dialog und wollen natürlich der humanitären Katastrophe in Aleppo ein Ende setzen, damit diese Menschen einen Zugang zur humanitären Hilfe erhalten. Beide Seiten bemühen sich darum. Unter anderem ist das Zurückdrängen der Terroristen eine lebenswichtige Frage, woran die Türkei weiter arbeitet“, so Yıldırım. Ankara verfolge das Ziel, gegen alle Terroristen zu kämpfen, und treibe die Entwicklung von Voraussetzungen für die Rückkehr der syrischen Flüchtlinge in ihre Heimat voran.

Am 5. Dezember hatten sich die Vertreter verschiedener Gruppierungen geweigert, Aleppo zu verlassen und erklärt, sie würden „bis zum letzten Atemzug“ kämpfen. Zuvor hatte am selben Tag der russische Außenminister Sergej Lawrow die bewaffneten Gruppierungen, die Ost-Aleppo nicht verlassen wollen, gewarnt, dass sie mit Terroristen gleichgesetzt würden. Nach dem tödlichen Beschuss des russischen Krankenhauses in Aleppo drohte Lawrow den Extremisten am Dienstag erneut mit konsequenter Vernichtung.

Die Operation zur Befreiung Ost-Aleppos von den bewaffneten Kämpfern begann am 21. November. Die Regierungstruppen und die Volkswehr nahmen bereits mehrere Schlüsselgebiete ein und befreiten Tausende Zivilisten.

In Syrien tobt seit 2011 ein Krieg, der laut Uno-Angaben bereits bis zu 300.000 Todesopfer gefordert hat. Den Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad stehen die islamistischen Terrormilizen Daesh (auch Islamischer Staat, IS), die al-Nusra-Front und andere, auch vom Westen unterstützte Rebellen gegenüber. Die russische Luftwaffe fliegt bereits seit September 2015 – auf offizielle Bitte der Regierung in Damaskus – Angriffe gegen Stellungen des IS und der mit ihm verbundenen Terrorgruppen in Syrien. Parallel dazu bombardiert eine von den USA angeführte Koalition seit 2014 Syrien.

Quelle : sputnik.de

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