Rumäniens Regierungschef Ponta tritt nach Brandkatastrophe zurück

  04 November 2015    Gelesen: 500
Rumäniens Regierungschef Ponta tritt nach Brandkatastrophe zurück
Nach der Brandkatastrophe in einer Diskothek in Bukarest mit 32 Todesopfern und anschließenden Massenprotesten hat Rumäniens Regierungschef Victor Ponta seinen Rücktritt bekanntgegeben. "Ich lege mein Mandat als Ministerpräsident nieder", sagte der 43-Jährige in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache in der rumänischen Hauptstadt. Er hoffe, "dass der Rücktritt der Regierung die Menschen zufriedenstellen wird".
Am Vorabend hatten in Bukarest mehr als 20.000 Demonstranten den Rücktritt Pontas und seines Innenministers Gabriel Oprea gefordert. Auch in anderen Städten des Landes gab es Proteste. Bei dem Brand am Freitagabend waren 32 Menschen ums Leben gekommen, fast 200 weitere wurden verletzt. Augenzeugen und Medien berichteten von offenkundigen Verstößen gegen Brandschutzauflagen.

Ponta hatte bereits vor der Katastrophe stark unter Druck gestanden. Ihm werden Fälschung, Steuerbetrug und Geldwäsche in seiner Zeit als Anwalt in den Jahren 2007 bis 2011 sowie Vetternwirtschaft bei der Ausübung seines Amts als Ministerpräsident vorgeworfen.

Rumäniens Präsident Klaus Iohannis hatte nach dem Unglück vom Freitagabend eine "Inkompetenz der Behörden" gebrandmarkt und ein Ende der Korruption gefordert. Am Montag zeichnete Iohannis zwei Männer posthum aus, die zahlreiche Menschen aus dem Club gerettet hatten. Schließlich kamen sie selbst in den Flammen ums Leben.

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