OECD: Hohe Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland

  04 November 2015    Gelesen: 678
OECD: Hohe Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland
In Deutschland wird im internationalen Vergleich viel Geld für Arzneimittel ausgegeben. Die Ausgaben dafür seien höher als in fast jedem anderen europäischen Land, stellte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Gesundheitsbericht fest. Die Deutschen nehmen demnach auch verhältnismäßig viele Medikamente ein.
Die Arzneimittelausgaben lagen dem Bericht zufolge im Jahr 2013 kaufkraftbereinigt bei 678 Dollar (642 Euro) pro Einwohner und damit 30 Prozent über dem OECD-Durchschnitt. In Europa waren die Ausgaben demnach nur in Griechenland noch höher. Im vergangenen Jahr seien die Ausgaben in Deutschland dann nach einer Phase der Stagnation sogar um rund sieben Prozent gestiegen.

Den Anstieg begründete die OECD unter anderem mit erhöhten Ausgaben für sehr teure Medikamente wie Präparate gegen Hepatitis C. Die Deutschen nehmen aber auch zum Teil mehr Medikamente ein als die Menschen in den anderen Ländern. So ist dem Bericht zufolge etwa der Verbrauch von Blutdruck senkenden Mitteln höher als in allen anderen OECD-Ländern.

Die OECD verwies allerdings zugleich darauf, dass Deutschland eine Reihe von Gegenmaßnahmen ergriffen habe. So wird demnach versucht, die Verwendung von günstigeren Nachahmerprodukten, sogenannten Generika, zu fördern. Im Jahr 2000 waren dem Bericht zufolge 47 Prozent der im Land verschriebenen Medikamente Generika, im Jahr 2013 aber bereits 80 Prozent. In der OECD insgesamt liegt der Anteil bei 48 Prozent.

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