Historisches Palmyra in Syrien

  13 Dezember 2016    Gelesen: 707
Historisches Palmyra in Syrien
Palmyra ist offenbar erneut an den IS gefallen, viele befürchten weitere Zerstörungen an antiken Monumenten. Auch für Assads Truppen und ihre russischen Verbündeten ist die Rückeroberung ein herber Schlag.
Viele Jahre lockte Palmyra mit seinen antiken Ruinen Besucher aus aller Welt. Doch seit Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien ist die Oasenstadt ein Schauplatz heftiger Kämpfe geworden.

2015 eroberte die Terrormiliz "Islamischer Staat" den Ort, weltweit machte der Fall Schlagzeilen. Im März 2016 konnten die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad die Kontrolle zurückerlangen. Am Wochenende fielen IS-Kämpfer nun erneut in Palmyra ein. Russische Luftangriffe zwangen sie zunächst zum Rückzug, am Sonntag dann folgte ein neuer Ansturm. Offenbar ist die Stadt nun in der Hand des IS.

Auch für Russland, das Assad im Syrienkrieg unterstützt, bedeutet das einen schweren Schlag. Moskau hatte sich zuvor als Bewahrer des antiken Erbes in Syrien präsentiert. Am Montag nun warnte der Kreml, die Rückeroberung der Stadt durch den IS zeige, wie gefährlich die Terrororganisation nach wie vor sei. "Palmyra zu verlieren, bedeutet auch einen Verlust für die Menschheit."

"Schwerer Verlust für Russlands Image"

Die Tageszeitung "Kommersant" sieht das deutlich kritischer: Palmyra sei für Russland zu einem Symbol geworden. Wenn in der Stadt "wieder Architekturdenkmäler gesprengt werden und Gefangene vor antiken Säulen enthauptet werden, ist das für Russlands Image ein schwerer Verlust".

Während ihrer Herrschaft im vergangenen Jahr hatten die Dschihadisten einzigartige Bauwerke des Unesco-Weltkulturerbes zerstört und als Bühne für Exekutionen genutzt: So sprengten sie die Tempel Baal und Baal-Schamin sowie den Triumphbogen. Archäologen und Historiker fürchten nun weiteren Schaden an historischen Monumenten.

Quelle : spiegel.de

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