Im Tiefflug über Afrika

  19 Dezember 2016    Gelesen: 450
Im Tiefflug über Afrika
Die Reise dauerte fünf Wochen: Mehr als 40 Piloten haben Afrika in alten Doppeldeckern überflogen. Die Ausblicke waren spektakulär, einen Totalschaden gab es allerdings auch.
Sie glitten über die Pyramiden von Gizeh hinweg, überquerten das äthiopische Hochland und hörten die Victoria Falls unter sich rauschen: Eine Truppe von Luftfahrtenthusiasten aus aller Welt ist in Jahrzehnte alten Propellermaschinen von Norden nach Süden über Afrika geflogen.

Mehr als 40 Piloten aus Kanada, Irland, Botswana, Großbritannien, den USA und anderen Ländern nahmen an der Vintage Air Rally teil. Ihre Flugzeuge wurden allesamt vor 1939 gebaut. Man habe mit dem Doppeldecker-Treffen an die Pionierflüge der Zwanzigerjahre erinnern wollen, schreiben die Veranstalter auf ihrer Website. Es sei auch darum gegangen, Spenden für den Tier- und Umweltschutz zu sammeln. Aber im Grunde ging es wohl um das ganz große Kino.

"Erstmals seit 80 Jahren sind Piloten am Fuße der Pyramiden gelandet", sagt die Französin Alexandra Maingard, die zusammen mit ihrem Ehemann Cedric Collette an der Rally teilnahm. Der Belgier sagt, es gäbe nichts Schöneres, als aus einem offenen Cockpit auf das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike zu blicken.

Los ging es Mitte November auf Kreta, ein Flugplatz bei Kapstadt war das Ziel der letzten Etappe, die zwei Deutsche am Freitag hinter sich gebracht haben. "Die ersten Doppeldecker sind in Stellenbosch gelandet", schreiben die Veranstalter auf ihrer Facebook-Seite. "Ein Team aus Südafrika sowie Ingo und Bob aus Deutschland." Sie waren mit einer Bücker Bü 131 Jungmann unterwegs, einem recht weit verbreiteten Oldtimer unter den Doppeldeckern.

"Dein Leben steht auf dem Spiel"

Insgesamt haben die Piloten mehr als zehn Länder gesehen - von oben oder auch bei kleinen Stopps am Rande der Flugstrecke. Sie gingen in der Serengeti auf Safari, frühstückten im Busch und feierten an den Stränden von Sansibar. Neben Ägypten, Kenia und Tansania flogen sie auch über Sambia, Simbabwe und Botswana hinweg. Die Strecke war mehr als 11.000 Kilometer lang.

Das Besondere an der Aktion ist, dass Doppeldecker prinzipiell nicht für so lange Strecken gemacht sind. Die Vorteile liegen in ihrer Manövrierfähigkeit - sie gelten als sehr wendig - und darin, dass sie auf unterschiedlichsten Untergründen starten und landen können.

Quelle : spiegel.de

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