Il-18-Unglück in Jakutien: Starker Seitenwind oder Pilotenfehler – wer ist schuld?

  19 Dezember 2016    Gelesen: 656
Il-18-Unglück in Jakutien: Starker Seitenwind oder Pilotenfehler – wer ist schuld?
Bei der Notlandung eines Flugzeugs IL-18 des russischen Verteidigungsministeriums sind am Montagmorgen nahe der jakutischen Siedlung Tiksi mindestens 38 Insassen verletzt worden. Alle befinden sich bereits in stationärer Behandlung. Nun wird zu den Ursachen ermittelt.
Wie die Chefärztin des Zentralen Bulunski-Kreiskrankenhauses, Alla Andrejewa mitteilte, sind 38 Menschen, darunter vier Schwerverletzte, eingeliefert worden.

„Sie werden auf die Stationen verteilt und intensiv betreut. Manche haben Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen oder Rückgratverletzungen erlitten. Die genauen Diagnosen werden in drei bis vier Stunden vorliegen. Unseren Einschätzungen nach sind die Verletzten transportfähig“, so die Ärztin.

Im Verteidigungsministerium hieß es dazu, alle Verletzten würden zur Behandlung und Rehabilitation in die Militärkliniken von Moskau und St. Petersburg gebracht werden. Ein entsprechendes Transportflugzeug mit medizinischen Modulen und einer Ärztebrigade der Burdenko-Militärklinik sei bereits unterwegs.

Die regionale Gesundheitsbehörde hatte zuvor bereits eine zehnköpfige Ärztebrigade nach Tiksi entsandt. „Sie werden den Verletzten helfen. Es wurden zudem ausreichende Blutkonserven geschickt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden bereits 26 Verletzte in das Krankenhaus gebracht, sie werden untersucht. Wenn es notwendig sein sollte, werden sie in eine Klinik nach Jakutsk gebracht“, sagte ein Sprecher der Behörde.

Mögliche Unglücksursachen

Die IL-18 soll bei der Notlandung zerschellt und in drei Teile zerbrochen, aber nicht in Flammen aufgegangen sein, berichtet die Agentur unter Verweis auf eine Quelle in der Militärbehörde. Rettungskräfte des Militärs im Einsatz. Zur Klärung der Unglücksursachen sind eine Kommission und Ermittlungsbeamte der Verteidigungsbehörde unterwegs zum Ort des Geschehens.

Die Behörde erwägt als Hauptursache des Unglücks bislang Fehler der Piloten oder auch besonders schwierige Witterungsbedingungen. Wie die Regionsregierung mitteilte, kann nach bisher vorliegenden Daten der starke böige Seitenwind zu dieser harten Landung der Il-18 geführt haben. „Nach den vorliegenden Prognosen, wird das Wetter in den nächsten zwei bis drei Tagen nur noch schlechter. Im Auftrag des ersten Stellvertreters des Regierungschefs ist eine Ärztebrigade samt Ausrüstung aus Jakutsk in die Siedlung Ust-Kujga und von dort aus mit Hubschraubern nach Tiksi gebracht worden“, heißt es in der Mitteilung. Der erste stellvertretende Regierungschef der russischen Teilrepublik Jakutien, Alexej Kolodesnikow, hat eine Regierungskommission einberufen. An Bord der Maschine, die sich auf dem planmäßigen Flug von Kansk nach Tiksi befand, waren 32 Fluggäste und sieben Besatzungsmitglieder. Tiksi liegt im Hohen Norden der Republik Jakutien an der Küste der Latewsee.

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