Der 57-jährige Carminati, ein mehrfach verurteilter Gangster mit Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen, war im Dezember 2014 mit 36 weiteren Verdächtigen bei einer Razzia festgenommen worden. Der seit einer Schussverletzung einäugige mutmaßliche Mafia-Boss gilt bei den Medien als "die schwarze Seele der römischen Unterwelt". Der Prozess soll bis Sommer 2016 laufen und klären, ob den Angeklagten neben Korruption auch die Mitgliedschaft in einer mafia-ähnlichen Vereinigung nachgewiesen werden kann. In dem Fall würden die Strafen deutlich höher ausfallen.
Im Rahmen ihrer Ermittlungen zur "Mafia-Capitale" hatte die italienische Polizei hunderte Verdächtige untersucht, darunter den ehemaligen römischen Bürgermeister Gianni Allemanno. Das Verfahren ist das größte seit der "Mani Pulite" (Saubere Hände) genannten Kampagne in den 90er Jahren, bei der sich am Ende die Hälfte der italienischen Abgeordneten wegen Bestechlichkeit verantworten musste.
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