Sevil Shhaideh könnte erste muslimisch-türkische Ministerpräsidentin eines EU-Staates werden

  22 Dezember 2016    Gelesen: 566
Sevil Shhaideh könnte erste muslimisch-türkische Ministerpräsidentin eines EU-Staates werden
Rumänien könnte erstmals von einer Frau als Ministerpräsident geführt werden, die Mitglied einer kleinen türkisch-muslimischen Community ist.
Rumänien könnte erstmals von einer Frau als Ministerpräsident geführt werden, die Mitglied einer kleinen türkisch-muslimischen Community ist.

Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur AP hat der Vorsitzende der rumänischen Partidul Social Democrat (PSD), Liviu Dragnea, die bei der Parlamentswahl vom 11. Dezember einen klaren Sieg errang, am heutigen Mittwoch Sevil Shhaideh für den Posten des Ministerpräsidenten vorgeschlagen.

Die 52-Jährige ist zwar Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, war aber bei den Wahlen nicht als Kandidatin angetreten. Im vergangenen Jahr amtierte sie als Entwicklungsministerin.

Der rumänische Staatspräsident Klaus Johannis berät sich mit den politischen Führern, bevor er einen Ministerpräsidenten ernennt. Anschließend muss das Parlament der Nominierung zustimmen. In Shhaidehs Fall würde das Land zum ersten Mal eine Frau und Muslimin als Ministerpräsident bekommen.

Dragnea selbst darf das Amt des Ministerpräsidenten nicht antreten, weil er wegen Wahlmanipulationen vorbestraft ist. Es wird jedoch erwartet, dass er als Parteichef großen Einfluss auf eine von Shhaideh geführte Regierung ausüben wird.

„Sollte sie dazu ernannt werden, wäre sie zwar die Ministerpräsidentin, aber die politische Verantwortung läge in erster Linie bei mir“, erklärte Dragnea und lobte die Ökonomin für ihr Fachwissen im Gebiet der öffentlichen Verwaltung, ihren Fleiß und ihre Loyalität.

Shhaideh ist auch mit dem berühmten türkischen Historiker Kemal Karpat verwandt, der aus der rumänischen Kleinstadt Babadag stammt und die Obama-Administration in Orientfragen berät.


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