Geheimdienste stützen IS-Bombentheorie

  06 November 2015    Gelesen: 476
Geheimdienste stützen IS-Bombentheorie
Briten und USA sind überzeugt, dass der IS einen Anschlag auf das abgestürzte russische Flugzeug verübt hat. Abgefangene Nachrichten sollen Beweise enthalten. IS-Extremisten oder Komplizen sollen demnach eine Bombe an Bord geschmuggelt haben.
Agenten des britischen und US-amerikanischen Geheimdienstes haben nach Informationen der Zeitung "The Times" Beweise dafür, dass eine Bombe die russische Passagiermaschine über dem Sinai zum Absturz gebracht hat. Dem Bericht zufolge hätten die Agenten Satelliten eingesetzt, um die elektronische Kommunikation zwischen Extremisten des Islamischen Staates (IS) in Syrien und in Ägypten abzufangen. "Der Ton und der Inhalt der Mitteilungen überzeugten die Experten, dass ein Passagier oder ein Mitglied des Flughafenpersonals eine Bombe an Bord brachte", heißt es weiter. Eine Quelle nennt die Zeitung nicht.

Bombe könnte an Bord von Flug 9268 gelangt sein
Der britische Premierminister David Cameron hatte zuvor gesagt, es sei "mehr als wahrscheinlich", dass der Airbus von einer Bombe zerstört worden sei, und sich dabei auf Geheimdienstinformationen berufen. Auf Nachfrage wollte sich sein Sprecher jedoch nicht zu dem "Times"-Bericht äußern. "Wir werden bei Geheimdienstfragen nicht ins Detail gehen", sagte er.

Auch US-Präsident Barack Obama hält einen Terroranschlag für wahrscheinlich. "Ich denke, es besteht die Möglichkeit, dass da eine Bombe an Bord war, und wir nehmen das sehr ernst", sagte er in einem Radio-Interview. CNN hatte außerdem berichtet, es gebe Informationen des US-Geheimdienstes, nach denen sich der Sprengsatz womöglich irgendwo im Gepäck befunden haben könnte.

Die Informationen des Geheimdienstes seien auch der Anlass dafür gewesen, alle britischen Flüge von und nach Scharm el Scheich vorerst zu stoppen. Derzeit sitzen rund 9000 Urlauber aus Großbritannien auf der Sinai-Halbinsel fest. Sie sollen nach Angaben des britischen Außenministers Philip Hammond mit Sonderflügen und unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen nach und nach ausgeflogen werden.

Die Maschine der russischen Fluggesellschaft Metrojet war am vergangenen Samstag kurz nach dem Start im ägyptischen Scharm el Scheich abgestürzt; alle 224 Insassen starben. Schon kurz danach hatte sich ein IS-Ableger zu einem Anschlag auf das Flugzeug bekannt. Schließlich war im Internet ein Bekenner-Video aufgetaucht, das angeblich den Abschuss des Airbus zeigt. Sicherheitsexperten halten es einem Bericht der "Welt" zufolge für möglich, dass die Aufnahmen authentisch sind.

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