Moldawiens neuer Präsident feuert Nato-nahen Verteidigungschef

  27 Dezember 2016    Gelesen: 541
Moldawiens neuer Präsident feuert Nato-nahen Verteidigungschef
Der neue Präsident Moldawiens, Igor Dodon, hat den Verteidigungsminister Anatol Şalaru, der für seine Aufrufe zum Nato-Beitritt des Landes und eine Vereinigung mit Rumänien bekannt ist, zurücktreten lassen.
Via Facebook äußerte Dodon, Grund dafür seien Şalarus wiederholte Aufrufe, sich entgegen der in der Verfassung verbrieften Neutralität mit Rumänien zu vereinigen und sich der Nato anzuschließen. Der Minister habe, so Dodon, auch hinter dem Auftauchen amerikanischer Militärtechnik am Tag des Sieges in der Hauptstadt Chişinău gestanden, „was nur als Provokation zu werten ist“.

Şalaru habe eine solide Anzahl erfahrener Militärs aus dem Verteidigungs- und Sicherheitssystem entlassen und sie durch der Liberalen Partei nahestehende Leute ersetzt, welche die Unionisten, die Anhänger einer Angliederung der Republik mit Rumänien, unterstützen.

„Außerdem war dieser Mann mehrmals beschuldigt worden, dem Eigentum der Verteidigungsbehörde und dem nationalen Budget durch den Verkauf von Munition sowie durch zweifelhafte Geschäfte mit Waffen und materiellen Gütern aus dem Zuständigkeitsbereich des Ministeriums einen Schaden in Höhe von zig Millionen Leu (umgerechnet sind es mehrere Millionen Euro – Anm. d. Red.) zugefügt zu haben. Das Amt des Chefs dieser Behörde muss ein professioneller, ehrlicher und der Republik Moldau ergebener Mensch ausüben“, schloss Dodon.

Dodon, der bei der Präsidentschaftswahl Mitte November gewann, galt als prorussischer Kandidat — im Unterschied zu seiner Hauptrivalin Maia Sandu, die Anhängerin der EU-Integration Moldawiens ist.

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