Mit dieser Entscheidung zeigt der Demokrat, dass er sich auch mit der Klimapolitik seinen Platz in den Geschichtsbüchern sichern will. Dies geschieht nicht nur aus Überzeugung: Auf diesem Feld braucht Obama nicht immer die Zustimmung der Republikaner, die den Kongress kontrollieren und viele seiner Ideen blockieren. Er kann per Dekret entscheiden. Entsprechend deutlich war seine Argumentation im Roosevelt Room des Weißen Hauses: Die USA seien die "globale Führungsmacht" in Sachen Klimaschutz und wollten bei der Anfang Dezember beginnenden UN-Klimakonferenz in Paris für einen Durchbruch sorgen.
"Ein Ja zu Keystone XL hätte dieser Führungsrolle widersprochen", verkündet Obama. Die nun gestoppte Pipeline sollte Öl von den Teersandvorkommen in der kanadischen Provinz Alberta über 1900 Kilometer bis zu den Raffinerien in Texas führen. Es müsse verhindert werden, "dass große Teile der Erde noch zu unseren Lebzeiten nicht nur unwirtlich, sondern sogar unbewohnbar" würden, betont Obama pathetisch. Er werde in Paris alles tun, um ein Abkommen auszuarbeiten, um "die eine Erde, die wir haben" zu schützen, "solange wir das noch können".
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