Sanktionskrieg gegen Russland kostete Europa Hunderttausende Jobs – Medien

  06 Januar 2017    Gelesen: 861
Sanktionskrieg gegen Russland kostete Europa Hunderttausende Jobs – Medien
Die gegen Russland verhängten Sanktionen haben die EU-Staaten alleine im Jahr 2015 fast 17,6 Milliarden Euro gekostet, wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ schreibt.
Kolumnist Günther Oswald bezieht sich dabei auf eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), welches für die EU-Länder (ohne Kroatien – Anm. d. Red.) einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 17,6 Milliarden Euro ermittelte. Dadurch seien insgesamt fast 400.000 Jobs weggefallen.

In Österreich sei die Wirtschaftsleistung wegen des Sanktionskriegs im Jahr 2015 um 550 Millionen Euro niedriger ausgefallen, etwa 7000 Arbeitsplätze seien verlorengegangen. In Deutschland lag der Schaden bei etwas über sechs Milliarden Euro und kostete 97.000 Bürger ihre Jobs. „Ein großer Anhänger der Russland-Sanktionen durch die EU war die rot-schwarze Regierung nie“, schreibt der österreichische Kolumnist. Noch im November erklärte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), dass Wien gegen Verschärfung oder Verlängerung der Sanktionen auftrete.

Oswald betont dabei unter Berufung auf die Ergebnisse der neuen Studie, dass die Handelsbeziehungen zwischen Russland und den EU-Staaten auch ohne den Handelskrieg stark gelitten hätten. Grund dafür seien vor allem der Ölpreisverfall und die Abwertung des Rubels. Dadurch verteuerten sich die Importe aus dem Ausland, worunter das Geschäft mit anderen Staaten erheblich litt.

Die EU hatte am 19. Dezember 2016 die Wirtschaftssanktionen gegen Russland offiziell um weitere sechs Monate verlängert. EU-Vertreter wiesen dabei darauf hin, dass die Dauer der Sanktionen von der Umsetzung der Minsker Abkommen zur Ukraine-Krise abhänge. Im Kreml hatte man zuvor mehrmals betont, dass Russland keine Seite des innerukrainischen Konflikts sei; daher sei es sinnlos, die Sanktionen mit der Erfüllung der Vereinbarungen zu verbinden. Die EU und die USA waren im Juni 2014 von Einzelsanktionen gegen Privatpersonen und Unternehmen zu einschränkenden Maßnahmen gegen ganze Sektoren der russischen Wirtschaft übergegangen. Im Gegenzug erließ Moskau ein Einfuhrverbot für Lebensmittel aus den Ländern, die Sanktionen gegen Russland verhängt hatten.

Quelle:sputniknews

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