Den Angaben zufolge war der "weltweit größte Schwarm von Mikrodrohnen", zu dem es auch ein kurzes Video gibt, bereits im Oktober in Kalifornien getestet worden. Die Fluggeräte, die zur Aufklärung eingesetzt werden könnten, sind nur rund 16 Zentimeter groß. Die Mikrodrohnen verhielten sich wie ein Schwarm in der Natur, erklärte das Pentagon. Sie seien "ein kollektiver Organismus", dessen Bestandteile sich wie Schwärme in der Natur aneinander anpassen könnten.
Wie autonom sind die Flugkörper? Die sogenannten Perdix-Drohnen seien "keine vorprogrammierten, synchronisierten Individuen", erklärte der Leiter der zuständigen Pentagon-Abteilung, William Roper. "Denn jeder Perdix kommuniziert und kollaboriert mit jedem anderen Perdix." Der Schwarm habe keinen Anführer und könne sich an Drohnen anpassen, die in das System eintreten oder es verlassen, heißt es.
Forscher warnen vor autonomen Waffen
Der im Oktober getestete Drohnenschwarm - dessen Einsatz zunächst nicht mehr als ein Experiment ist - wurde den Angaben zufolge von drei Kampfjets vom Typ F/A-18 "Super Hornet" aus gestartet. Das Pentagon betont in seiner Stellungnahme, dass Technik wie der Drohnenschwarm Menschen helfen könnte, schneller bessere Entscheidungen zu treffen. Menschen seien auch in Zukunft immer Teil des Systems.
Versuche, künstliche Intelligenz mit Kriegsstechnik zu kombinieren, stoßen immer wieder auf Kritik. Mitte 2015 veröffentlichten Hunderte KI-Forscher, Wissenschaftler und Entwickler, darunter Tesla-Chef Elon Musk und Stephen Hawking, einen Brief, in dem sie ein "Verbot offensiver autonomer Waffensysteme ohne ernstzunehmende menschliche Kontrolle" forderten.
Ob autonome Waffensysteme, die völlig selbstständig Entscheidungen treffen - womöglich gar über den Einsatz von Waffen -, realistisch sind, ist unter Experten umstritten. Auch unter Militärs ist die Skepsis groß, ob derartige Systeme, sollten sie eines Tages technisch möglich sein, eingesetzt werden sollten.
Quelle : spiegel.de
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