Tief hinterlässt Chaos in ganz Deutschland

  14 Januar 2017    Gelesen: 571
Tief hinterlässt Chaos in ganz Deutschland
Sturmtief "Egon" stürzt Deutschland mit Starkwind und Schnee ins Winterchaos. Umgestürzte Bäume und glatte Straßen sorgen für Unfälle. Im Flug- und Zugverkehr kommt es zu massiven Verspätungen. Am Wochenende wird es nur allmählich besser.
Schneesturm "Egon" hat Deutschland mit Starkwind und massiven Niederschlägen ins Winterchaos gestürzt. Es kam zu Ausfällen im Flug- und Bahnverkehr, auf glatten Straßen häuften sich in vielen Bundesländern die Unfälle. Zusätzlich sorgten vielerorts Sturmschäden für Probleme.

N-tv Wetterexperte Björn Alexander warnt vor weiter starkem Schneefall, besonders vom Münsterland Richtung Lüneburger Heide bis in die Regionen rund um Hannover und den Nordosten. Dort müsse auch nachmittags noch mit Glätte gerechnet werden, so der Meteorologe. Im Bergland fielen binnen kurzer Zeit mehrere Zentimeter Neuschnee.

Durch den Sturm drohen vor allem in der Mitte und im Süden in freien Lagen Schneeverwehungen. Die Behörden in mehreren Bundesländern warnten vor dem Betreten von Wäldern. Bäume könnten durch den Sturm und die Schneelasten umstürzen, es bestehe Lebensgefahr, hieß es.

Flug- und Zugausfälle in ganz Deutschland

Schneeverwehungen und rutschige Straßen riefen vielerorts die Polizei auf den Plan. Besonders arbeitsintensiv verlief der Tag für die Einsatzkräfte in Hessen und Niedersachsen. Aber auch Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und weitere Länder waren betroffen.

Am Frankfurter Flughafen mussten nach Angaben des Betreibers Fraport bis zum Mittag knapp 130 Flüge gestrichen werden, die meisten davon wegen des Wetters. Das entspricht etwa jedem zehnten geplanten Flug. Im Tagesverlauf verbesserte sich mit dem Wetter auch die Lage am größten Flughafen Deutschlands.

Auch im Zugverkehr verursachte "Egon" starke Behinderungen. Im Fernverkehr kam es der Deutschen Bahn zufolge am Mittag auf zahlreichen ICE-Verbindungen bundesweit wegen einer Streckenunterbrechung zwischen Würzburg und Nürnberg zu Verspätungen. Eine Gleissperrung zwischen Hannover und Bremen war inzwischen aufgehoben.

Am Morgen hatte die Bahn die Fahrtgeschwindigkeit aller ICE gedrosselt, um Kollisionen und Unfälle etwa mit umgestürzten Bäumen zu vermeiden. Das hatte im gesamten Fernverkehr zu Verspätungen geführt. Auch im Regionalverkehr kam es besonders am Morgen in fast allen Bundesländern zu Ausfällen und Verspätungen.

Umgestürzte Bäume sorgen für Stromausfall

In Bayern gab es in der Nacht Stromausfälle von der Grenze zu Baden-Württemberg bis in die Kreise Fürth und Nürnberger Land. Bäume und Äste hatten Leitungen beschädigt. Etwa 40 Orte waren betroffen. Reparaturen dauerten noch an, teilweise wurden Gemeinden mit Notstromaggregaten versorgt.

Bei Unfällen blieb es oft bei Blechschäden, es gab aber auch schwerere Unglücke. Bei einem laut Polizei durch Glatteis mit verursachten Unfall auf der Autobahn 1 bei Flensburg in Schleswig-Holstein starb am Donnerstagabend ein 44-jähriger Autofahrer. Bei Weinheim in Rheinland-Pfalz musste die Feuerwehr in der Nacht verhindern, dass ein vom Sturm umgewehter Lkw von einer Talbrücke der Autobahn 63 stürzte. Sie sicherte ihn mit Seilen. In Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen blockierten querstehende Lastwagen stundenlang Autobahnen.

Aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz meldeten die Einsatzkräfte zudem Sturmschäden durch umgestürzte Bäume, heruntergefallene Dachziegel oder herumwirbelnde Bauzäune. Auch in der Gegend um das baden-württembergische Ludwigsburg waren laut Polizei Stromleitungen unterbrochen. Vielerorts waren die Winterdienste im Dauereinsatz, in Niedersachsen fiel in mehreren Landkreisen flächendeckend die Schule aus.

So wird es am Wochenende

Am späten Nachmittag zieht "Egon" zwar langsam Richtung Osten ab, dennoch bleibt es winterlich. N-tv Wetterexperte Alexander erklärt: "Samstag wird es weitere Schneefälle geben." Die Temperaturen liegen bei minus 3 Grad an den Alpen und bei bis zu 4 Grad an der Nordsee. "Am Sonntag werden die Schauer seltener und die Sonne zeigt sich insgesamt häufiger bei minus 4 bis plus 3 Grad", so Alexander. Dann wird auch der Wind nachlassen und das Wetter insgesamt mehr zum Schlittenfahren und Schneespaziergängen einladen. Am Montag breitet sich dann Dauerfrost aus, lediglich am Niederrhein und an den Küsten liegen die Temperaturen dann knapp über 0 Grad.

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