Haftbefehl gegen Samsung-Erben beantragt

  16 Januar 2017    Gelesen: 1262
Haftbefehl gegen Samsung-Erben beantragt
Der Korruptionsskandal um Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye eskaliert. Der Sonderermittler hat nun Haftbefehl gegen den de facto-Chef der Samsung-Gruppe beantragt.
Der südkoreanische Sonderermittler, der den Korruptionsskandal um Präsidentin Park Geun-hye untersucht, hat Haftbefehl gegen den Samsung-Erben Lee Jae-yong beantragt. Das teilte das Büro des Sonderermittlers am Montag mit. Lee, der faktische Führer der Samsung-Gruppe, wird vorgeworfen, Südkoreas Präsidentin Park bestochen zu haben.

Zahlungen in Höhe von mehreren Millionen Euro an zwei Stiftungen und zugunsten der Familie der Park-Vertrauten Choi Soon-sil sollen Bestechungsgeld gewesen sein. Der Verdacht ist, dass Samsung Electronics im Gegenzug im Jahr 2015 die Zustimmung des staatlichen Pensionsfonds zu einer Fusion zweier Gruppenunternehmen erlangt habe. Gegen den Vorsitzenden des Pensionsfonds, der schon festgenommen war, wurde am Montag Anklage erhoben.

Mit dem Haftbefehl gegen Lee eskaliert der Skandal, der im Herbst seinen Ausgang nahm. Park war schon im Dezember vom Parlament des Amtes enthoben worden und wartet auf eine Entscheidung des Verfassungsgerichts, das die Amtsenthebung bestätigen oder verwerfen muss.

Samsung Electronics ist das Kernstück der Samsung-Gruppe, die als größtes familiengeführtes Konglomerat Südkoreas die Wirtschaft in vielem dominiert. Der 48 Jahre alte Lee war im Herbst in den Vorstand von Samsung Electronics aufgerückt. Er führt faktisch die Geschäfte der Gruppe, seit sein Vater 2014 einen Herzinfarkt erlitten hatte.


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