Moskau schließt Anschlag auf Airbus nicht mehr aus

  10 November 2015    Gelesen: 816
Moskau schließt Anschlag auf Airbus nicht mehr aus
Die russische Regierung hat erstmals einen Anschlag als mögliche Ursache für den Absturz des russischen Passagierflugzeugs in Ägypten bezeichnet. "Die Möglichkeit eines Terroraktes besteht selbstverständlich", sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedew in einem Interview der "Rossiskaja Gazeta". Der Airbus A321 der russischen Fluggesellschaft Metrojet war am 31. Oktober nach dem Start in Scharm el Scheich abgestürzt, keiner der 224 Insassen überlebte.
Großbritannien und die USA sowie internationale Ermittler äußerten bereits früher den Verdacht, dass eine Bombe an Bord der Maschine den Ferienflieger zum Absturz brachte. Von offzieller russischer Seite wurden solche Vermutunge bisher nicht geäußert.

Allerdings ordnete der russische Präsident Wladimir Putin auf Empfehlung des Inlandsgeheimdienstes FSB am Freitag die Aussetzung aller Flüge von Russland nach Ägypten an. Der ägyptische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte am Mittwoch erneut erklärt, er habe die Maschine zum Absturz gebracht.
Medwedew sagte während einer Kabinettssitzung am Montag, die von Putin angeordnete Sicherheitsmaßnahme sei angesichts der zahlreichen russischen Touristen in Ägypten notwendig, solange die Absturzursache nicht geklärt sei. Von etwa 80.000 Russen, die sich am Freitag in Ägypten befanden, wurden mittlerweile rund 25.000 aus Scharm el Scheich, Hurgada und Kairo mit Sonderflügen nach Russland gebracht, wie der stellvertretende Regierungschef Arkadi Dworkowitsch mitteilte.

Das Gepäck wurde gesondert zurückgeflogen. Dworkowitsch sagte während der Kabinettssitzung, es werde noch zwei Wochen dauern, bis auch die übrigen russischen Touristen zuhause seien.

Airbus-Chef Fabrice Brégier sagte, nach dem Absturz des A321 seien an der Flotte dieses Flugzeugtyps keine technischen Maßnahmen vorgenommen worden. Allerdings müssten die Schlussfolgerungen der Ermittler abgewartet werden, fügte Brégier in einem Interview mit dem Sender CNBC während der Luftfahrtmesse in Dubai hinzu.

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