Inflation im Euroraum auf höchstem Stand seit Frühjahr 2013
Hauptgrund des Anstiegs waren die Energiepreise, die um kräftige 8,1 Prozent zulegten. Das Opec-Kartell und andere Förderländer hatten sich auf eine Produktionskürzung geeinigt, wodurch der Rohölpreis anzog. Unverarbeitete Lebensmittel verteuerten sich um 3,3 Prozent, Dienstleistungen um 1,2 Prozent. Die Kernrate, die schwankungsanfällige Größen ausschließt, lag im Januar unverändert bei 0,9 Prozent. Dies war von Volkswirten erwartet worden.
Die Teuerung im Euroraum kommt damit wieder deutlich näher an das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) heran. Die Währungshüter erachten knapp zwei Prozent Inflation als ideales Niveau für die Wirtschaftsentwicklung. Bereits seit dem Frühjahr 2013 verfehlen sie diese Marke. Dies ist ein Grund, warum die Notenbank ihre Geldpolitik in den vergangenen Jahren stark gelockert hat. Bislang macht die Notenbank keine Anstalten, wegen des stärkeren Preisauftriebs eine Straffung ihrer Geldpolitik zu signalisieren. Fachleute der EZB veranschlagen in ihren jüngsten Prognosen für 2019 einen Wert von 1,7 Prozent, womit die Notenbank das Zwei-Prozent-Ziel auch in zwei Jahren noch nicht erreichen würde.