Türkei bildet in 9 Jahren 7.000 Polizisten aus 30 Ländern aus

  02 Februar 2017    Gelesen: 639
Türkei bildet in 9 Jahren 7.000 Polizisten aus 30 Ländern aus
Die türkische Entwicklungshilfeorganisation TIKA und Polizei organisieren seit neun Jahren Trainingsprogramme für Sicherheitsbehörden aus über 30 Ländern. Auch für Syrien bildete die Türkei bereits 450 Polizisten aus.
Ankara (nex/eurasia) – Die türkische Entwicklungshilfeorganisation TIKA und Polizei organisieren seit neun Jahren Trainingsprogramme für Sicherheitsbehörden aus über 30 Ländern. Auch für Syrien bildete die Türkei bereits 450 Polizisten aus.

Die Programme beinhalten Ausbildungen in den Bereichen Anti-Terrorismus und Radikalisierung, Präventionsmaßnahmen, Verhandlungen bei gesellschaftlichen Veranstaltungen, Sicherung von Veranstaltungen und Bekämpfung von Suchtmittelnutzung.

Nach Angaben der Entwicklungsorganisation TIKA organisieren die türkischen Ausbilder angewandte Trainingsmethoden, um Erfahrungen auszutauschen und ein kollektives Bewusstsein im Kampf gegen die Kriminalität zu schaffen.

In diesem Rahmen begann die Türkei erstmals 2007 mit Schulungen für Sicherheitskräfte aus Albanien und Kirgistan.

Ab 2008 weitete TIKA das Programm auf Kasachstan, Turkmenistan, die Mongolei und Palästina aus. 2010 begannen türkische Polizisten ihre Arbeit in Bosnien-Herzegowina, 2011 in Aserbaidschan und Usbekistan, 2012 in Mazedonien und Tunesien, 2013 in Montenegro sowie den Malediven, im Südsudan und Libyen. Zuletzt kamen Moldawien 2014 und Rumänien 2016 hinzu. Die genannten Nationen erhalten noch heute polizeiliche Ausbildung von der Türkei.

Die Ausbildungsprogramme der türkischen Polizei dienen dazu, internationale Standards von Strafverfolgungsbehörden auszuweiten, ein Verständnis für die Koordinierung im Kampf gegen regionale Gefahren zu entwickeln und den Austausch von Erfahrungen zu gewährleisten.

Mindestens 7.000 Polizisten, einschließlich 425 im Jahr 2016, haben in den vergangenen neun Jahren am Ausbildungsprogramm teilgenommen.

Eurasia News sprach mit dem türkischen Gastwissenschaftler Caglar Kurc beim Saltzman Institut für Kriegs- und Friedensstudien der US-amerikanischen Columbia Universität über die strategische Ausrichtung des türkischen Ausbildungsprogramms. Der Sicherheitsexperte erklärte:

„Die meisten Trainingsmissionen der Türkei dürften Teil von NATO-Operationen in jenen Ländern sein. Damit betreibt die Türkei eine Politik auf transatlantischer Allianz-Ebene.“
Seiner Meinung nach „ist es noch schwierig, eine genaue Einschätzung über die Effektivität der Trainingsanstrengungen der türkischen Polizei zu geben. Sie müssten unter ernste Bedingungen getestet werden“.

Mit Blick auf Schlüsselregion Syrien in der türkischen Außenpolitik sagte Kurc:

„Eine Ausnahme für die NATO-gebundenen Ausbildungsübungen der Türkei dürfte Syrien darstellen. Wir werden in nächster Zukunft sehen dürfen, wie gut ihre Ausbildung war.“
Vergangene Woche absolvierten die ersten syrischen Polizei-Einheiten ihr Training in der Türkei. Laut Medienberichten handelt es sich um 450 Polizisten, die ihren Dienst in der syrischen Grenzstadt Dscharablus begonnen haben. Der Politikexperte Cemil Dogac sagte gegenüber Eurasia News, dass „rund 50 Prozent der ausbildeten Polizisten der turkmenischen Minderheit angehören“.

Das Türkische Präsidium für Internationale Kooperation und Koordination, kurz TIKA, wurde 1992 gegründet. Die Hilfsorganisation ist in 150 Ländern mit 56 Auslandsvertretungen aktiv.

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