Das Blatt bezog sich dabei auf Planungen des Verteidigungsministeriums. Dort wollte sich zunächst niemand zu den Angaben äußern. Der Flugzeugbauer Airbus kämpft bei dem viermotorigen Propellerflugzeug seit Jahren mit verschiedenen Verzögerungen und Pannen.
Mehr als 40 Maschinen?
Ursprünglich war geplant, für die Bundeswehr 60 Exemplare zu bestellen. Diese Zahl wurde später im Rahmen umständlicher Verhandlungen mit Airbus auf 53 gesenkt. 13 Exemplare davon sollten eigentlich an andere Länder verkauft werden, um Geld zu sparen. Die Bundeswehr sollte bislang geltenden Angaben zufolge nur 40 A400M bekommen.
Der "SZ" zufolge ist nun vorgesehen, einen Teil der 13 Maschinen für die Bundeswehr zurückzuhalten. Der andere Teil solle tatsächlich verkauft werden, hieß es. Die fraglichen Maschinen sollten aber im Rahmen einer Kooperation in Deutschland stationiert werden. Dabei könnten die Partnerländer bei Ausbildung, Wartung und Betrieb auf die Bundeswehr zurückgreifen.
Komplexe Anforderungen
Die A400M gilt als das derzeit modernste und leistungsstärkste militärische Transportflugzeug der Welt. Politische, finanzielle und technische Probleme verzögerten die Entwicklung jahrelang. Wegen Triebwerks-Problemen stürzte eine Maschine im Mai 2015 bei einem Testflug in Spanien ab, vier Insassen starben.
Bisher hat die Luftwaffe erst acht von 53 bestellten A400M-Flugzeugen erhalten. Im Alltagsbetrieb bei der Bundeswehr haben die neuen Maschinen nach Angaben des Verteidigungsministeriums bislang bereits 3300 Passagiere und 900 Tonnen Nutzlast transportiert.
Unabhängig von den Berichten um eine etwaige Ausweitung der deutschen Lufttransportkapazitäten steht für Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen eine Premiere an. Die Ministerin bereitet sich auf ihre erste Dienstreise in einer A400M vor. Die CDU-Politikerin will am Morgen an Bord einer A400M nach Litauen starten, um das von der Bundeswehr geführte Nato-Bataillon zu besuchen.
Ersatz für die Transall-Oldtimer
Der bullige Militärtransporter mit seinen vier mächtigen Luftschrauben soll in Europa die veralteten Transporter verschiedener Luftstreitkräfte ersetzen. In Deutschland benötigt die Bundeswehr dringend Ersatz für die teils fast fünf Jahrzehnte alten Transall-Maschinen.
Der erste Prototyp der A400M konnte Ende 2009 zum Erstflug abheben. Im Oktober 2013 stellte die französische Luftwaffe das erste Serienmodell in Dienst. Die Luftwaffe bekam Ende 2014 ihre erste Maschine. Das propellergetriebene Flugzeug hat eine Gesamtlänge von 45 und eine Spannweite von 42,40 Metern. Bei einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 780 Stundenkilometern kommt die Maschine bei 20 Tonnen Nutzlast auf eine Reichweite von maximal 6390 Kilometern.
Quelle: n-tv.de
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