Irak verkündet Start von Anti-IS-Offensive in Mossul

  19 Februar 2017    Gelesen: 1048
Irak verkündet Start von Anti-IS-Offensive in Mossul
Iraks Regierungschef Haidar al-Abadi hat den Start einer Militäroffensive auf West-Mossul verkündet.
Dieser solle von der Terrormiliz Islamischer Staat zurückerobert werden, teilte er am Sonntag mit.
„Unsere Truppen beginnen mit der Befreiung der Bürger vom Terror des IS“, sagte al-Abadi.

ie irakische Regierung hat den Beginn einer Offensive zur Rückeroberung des Westteils von Mossul von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verkündet. „Unsere Truppen beginnen mit der Befreiung der Bürger vom Terror des IS“, sagte Regierungschef Haider al-Abadi in einer kurzen im Fernsehen übertragenen Stellungnahme.

Im Südwesten Mossuls, in der Nähe des vom IS gehaltenen Flughafens, waren Rauchfahnen zu sehen, als die Militärkoalition gegen den IS Stellungen der Terroristen angriff. Südlicher am Stützpunkt der irakischen Armee machten sich Kräfte für einen Einsatz im Norden bereit. Im vergangenen Monat hatte der Irak den Osten der Stadt zurückerobert.

Der Fluss Tigris trennt Mossul in einen östlichen und einen westlichen Teil. Nachdem sie Mitte Oktober eine Militäroffensive gestartet hatten, hatten die irakische Armee und ihre Verbündeten den Ost-Teil im Januar weitgehend wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Der westliche Teil von Mossul ist kleiner, aber dichter besiedelt und weiter unter der Kontrolle des IS.

Kurz zuvor hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, die Luftwaffe habe Millionen Flugblätter über dem Gebiet abgeworfen, um die Bevölkerung zu warnen und über den Vormarsch zu informieren. Mit weiteren Flugblättern sei der IS zur Aufgabe aufgerufen worden.

Die IS-Dschihadisten hatten 2014 weite Teile des Irak erobert. Im Juni 2014, kurz nach der Eroberung von Mossul, hatte IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi dort in einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte das „Kalifat“ des IS in Teilen des Irak und Syriens ausgerufen. Mittlerweile ist Mossul die letzte große Stadt im Irak, die noch teilweise vom IS gehalten wird.

Letzte IS-Hochburg im Irak

Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass im Westen der Stadt bis zu 800.000 Zivilisten leben. Die UN-Koordinatorin für den Irak, Lise Grande, warnte am Samstag vor Massenvertreibungen. Die Offensive könnte auch zu einer Belagerung der dicht bevölkerten Altstadt führen, sagte sie zuvor. Wegen der für Panzerfahrzeuge unpassierbaren engen Gassen gilt der angekündigte Angriff auf den Westteil der letzten IS-Hochburg im Irak als besonders schwierig.

Im vergangenen Monat hatten irakische Streitkräfte die islamistischen Extremisten aus dem Osten der Stadt vertrieben. Mossul ist die letzte IS-Hochburg im Irak. Mit Unterstützung der von den USA geführten Anti-IS-Allianz begann die irakische Armee im Oktober ihre Offensive gegen die sunnitischen Extremisten. Die IS-Miliz hat Mossul 2014 besetzt und von dort ihr Kalifat ausgerufen, das bis nach Syrien reicht.

AFP/Reuters/dpa/sara

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