Zahlung bringt Beckenbauer in Bedrängnis

  20 Februar 2017    Gelesen: 741
Zahlung bringt Beckenbauer in Bedrängnis
Seit 2015 ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft in der Sommermärchen-Affäre gegen Franz Beckenbauer. Nun tauchen einem Bericht zufolge erneut Zahlungen auf, die Fragen aufwerfen - allerdings im Zusammenhang mit der WM 2010 in Südafrika.
Wegen der Affäre um das Sommermärchen 2006 ermittelt die Schweizer Staatsanwaltschaft seit dem vergangenen Jahr gegen Franz Beckenbauer. Wie die "Bild" berichtet, soll es nun auch bislang unbekannte Zahlungen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2010 nach Südafrika geben, die Beckenbauer in Erklärungsnot bringen. Demnach soll die Fifa das Geld an eine Firma im Steuerparadies Gibraltar überwiesen haben.

Nach Informationen der Zeitung soll der südafrikanische Verband ein Jahr nach dem WM-Zuschlag in finanzielle Schieflage geraten sein, wie den Ermittlungsakten zu entnehmen sein soll. Da der Verband nicht mehr in der Lage gewesen sei, alle Kosten selbst zu tragen, soll sich der damalige Verbandspräsident hilfesuchend an die Fifa gewandt haben, so die "Bild".

Eine Auswertung der Unterlagen habe ergeben, dass es unter anderem um Rechnungen für drei Berater geht, die Südafrika bei der Bewerbung geholfen haben. Neben Beckenbauer sollen auch dessen Vertraute Andreas Abold und Fedor Radmann involviert sein. Dem Bericht zufolge sind damals 1,7 Millionen Euro an die drei geflossen, und zwar durch die Fifa.

Linsi soll verantwortlich sein

Das wäre allerdings insofern problematisch, als dass die Fifa keine Bewerbungskosten erstatten darf. Laut "Bild" soll es jedoch der damalige Fifa-Generalsekretär Urs Linsi höchstpersönlich gewesen sein, der die Begleichung der Rechnungen verordnet hatte. Im Falle von Beckenbauer soll das Beraterhonorar dann auf ein Konto einer in Gibraltar eingetragenen Firma überwiesen worden sein, während Abold und Radmann das Geld direkt erhielten.

Nach Recherchen der "Bild" soll die dubiose Zahlung einer der Gründe sein, warum die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen Beckenbauer wegen Geldwäsche, Betrug und Untreue ermittelt. Zudem soll der Deutsche Fußball Bund (DFB) nichts von Beckenbauers Engagement in Südafrika gewusst haben.

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