Aus Kreisen der "Helmut und Loki Schmidt Stiftung" will die Zeitung erfahren haben, dass das Ehepaar schon vor Jahren verfügt hat, den Bungalow der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Konkret sind demnach das Archiv und die Bibliothek des Hauses für eine "wissenschaftliche Auswertung und öffentliche Nutzung" vorgesehen. Die "sehr privaten Räume", wie etwa das Schlafzimmer, würden aber vermutlich verschlossen bleiben, sagte ein Stiftungs-Mitglied.
In seinem Haus hatte Schmidt über die Jahrzehnte immer wieder bekannte Persönlichkeiten aus der Weltpolitik empfangen - darunter Frankreichs Präsidenten Valéry Giscard d`Estaing, den spanischen König Juan Carlos sowie Leonid Breschnew, einstiger Staatschef der Sowjetunion. Selbst Hollands einstige Königin Beatrix, damals noch Kronprinzessin, besuchte den Kette rauchenden Hamburger zu Hause.
Besuch in Schmidts "Kneipe"
Auch Schmidts "Kneipe", eine Hausbar, an der er sich von 1985 bis zum Frühjahr 2015 mit seiner Freitagsgesellschaft traf, wird wohl zugänglich sein. Zu der Diskussionsrunde gehörten über die Jahre ebenfalls einige bekannte Persönlichkeiten - etwa der Schriftsteller Siegfried Lenz.
Schmidt war am vergangenen Dienstag im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Langenhorn gestorben. Er sei "friedlich in seinem Bett" eingeschlafen, berichtete sein langjähriger Arzt Heiner Greten am Mittwoch. Einen Tag vor seinem Tod soll der Altkanzler laut dem Mediziner noch einmal an seinem Schreibtisch gesessen haben. "Aber nicht für lange."
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