Todesfahrer ist offenbar psychisch krank

  01 März 2017    Gelesen: 604
Todesfahrer ist offenbar psychisch krank
Ein 24-Jähriger soll in Brandenburg seine Großmutter getötet und anschließend zwei Polizisten überfahren haben. Nun wurde bekannt: Ein Gericht hatte den Mann erst vor Kurzem als schuldunfähig eingestuft.
Womöglich im Drogenrausch soll ein Mann in Brandenburg zunächst seine Großmutter und dann auf der Flucht zwei Polizisten getötet haben. Einen Tag nach der Tat gibt es nun neue Erkenntnisse: Der 24-Jährige war den Behörden schon seit einiger Zeit als psychisch auffällig bekannt.

Mitte November 2016 musste er sich vor dem Landgericht in Frankfurt an der Oder unter anderem wegen Raubs, Diebstahls und Fahrens ohne Führerschein verantworten, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Anklage habe in dem Prozess auf eine Unterbringung des Mannes in der geschlossenen Psychiatrie gedrängt, sagte eine Sprecherin der Behörde (AZ: 26 Kls 13/16).

Das Gericht sei diesem Antrag zwar gefolgt, habe aber die Maßnahme zur Bewährung ausgesetzt, da ein Gutachter dem Angeklagten Behandlungsfähigkeit bescheinigt hatte. Wegen einer attestierten psychischen Erkrankung wurde er als schuldunfähig von allen Vorwürfen freigesprochen.

Der Polizei war der Mann auch wegen Drogendelikten bekannt. Laut Brandenburgs Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke stand er womöglich auch am Dienstag unter Drogen. Dafür habe es einen Hinweis gegeben.

Der 24-Jährige wird verdächtigt, im Ort Müllrose seine 79-jährige Großmutter getötet zu haben. Er floh im Auto der Seniorin, baute mehrere Unfälle und überfuhr auf der Flucht vor der Polizei zwei Beamte.

Anschließend rannte er in das nahe gelegene Dorf Oegeln und stahl ein weiteres Fluchtfahrzeug. Mit diesem baute er wenig später einen weiteren Unfall, floh erneut zu Fuß und wurde schließlich festgenommen. Der Mann verletzte sich bei dem Unfall, nach Angaben der Polizei wird er seit Dienstagabend vernommen.

Am Unfallort bei Oegeln sicherten Ermittler weitere Spuren. Etwa 30 Beamte suchten mit Metalldetektoren und Spürhunden den Radweg und die angrenzenden Grundstücke an der Bundesstraße 168 ab. Kriminaltechniker untersuchten zudem den sichergestellten Wagen der 79-Jährigen. Seelsorger kümmerten sich um die Beamten, die am Dienstag in Oegeln im Einsatz waren.

Der Brandenburger Landtag gedachte mit einer Schweigeminute der beiden getöteten Polizisten. "Fassungslos stehen wir vor dieser Gewalttat. Aus einem ganz normalen Diensttag wurde ein Alptraum", sagte Landtagspräsidentin Britta Stark.

Quelle : spiegel.de

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