Kosten müssten weiter gesenkt werden - auch über einen "sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen". Beim Thema Gebühren sei eine "verursachungsgerechte Bepreisung von Leistungen" angezeigt, bekräftigte Fahrenschon. "Wir werden und wir müssen die Spielräume nutzen, die der Markt bietet." Strafzinsen wollen die öffentlich-rechtlichen Institute ihren Privatkunden aber nach wie vor ersparen.
"Negativzinsen für Sparer sehe ich weiterhin nicht", sagte Fahrenschon. "Die Sparkassen wollen einen solchen Schritt nicht und wir stemmen uns mit ganzer Kraft dagegen - auch zu Lasten der eigenen Ertragslage." Die Europäische Zentralbank (EZB) verlangt von Kreditinstituten 0,4 Prozent Strafzinsen für Geld, das bei der Notenbank geparkt wird.
Die Kosten dafür geben viele Banken seit geraumer Zeit an Unternehmen oder große Investoren wie Fonds weiter. Auch viele Kommunen sehen sich inzwischen mit "Verwahrentgelten" ihrer Hausbank konfrontiert. Fahrenschon forderte von der EZB ein Ende des Billiggeldkurses: Die Notenbank dürfe die zuletzt wieder steigende Inflation nicht ignorieren und müsse die Zinsen nun schrittweise wieder erhöhen.
Filial- und Stellenabbau setzt sich fort
Trotz zunehmender Belastungen aus dem Zinstief hielten die Sparkassen im vergangenen Jahr ihren Überschuss stabil bei 2,0 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn lag mit 4,8 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahreswert von 4,9 Milliarden Euro. Sowohl die Kundeneinlagen als auch das Kreditvolumenlegten um gut drei Prozent zu. Die Ergebnisse beziehen sich auf 403 Institute, vor Jahresfrist waren es noch 413.
Inzwischen ist die Zahl der öffentlich-rechtlichen Institute infolge von Fusionen weiter gesunken: Mitte Februar 2017 gab es bundesweit noch 396 Sparkassen. Weiter ausgedünnt wurde auch das Filialnetz: Die Zahl der Standorte inklusive Selbstbedienungsstellen sank um fast 700 auf 13 784. "Dieser Trend wird sich in vertretbarem Umfang fortsetzen", sagte Fahrenschon.
Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich binnen Jahresfrist um gut 9000 auf 224.700. Zahlen, wie es bei Filial- und Stellenabbau weitergehen könnte, gab es vom DSGV nicht.
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