Laut Harutyun Şanlı glaubt die Mehrheit der armenischen Gemeinschaft in der Türkei, dass das angestrebte Präsidialsystem die bürokratischen Hürden abbaut und damit eine Chance eröffnet, ihre Rechte und Freiheiten weiter zu stärken.
Şanlı betonte im Gespräch mit der Daily Sabah, dass die armenische Gemeinschaft seit der Ära der AKP mehr Rechte und Freiheiten erhalten habe, als in der gesamten Geschichte der jungen türkischen Republik. Man sei daher gegenüber der amtierenden Regierung der AK-Partei dankbar und Glaube daran, dass mit dem Präsidialsystem die noch bevorstehenden Hürden schneller abgebaut werden.
Harutyun Şanlı erklärte des Weiteren: "Erdogan war der erste, der offiziell sagte, dass die Armenier in der Türkei echte Staatsbürger seien. Er hat die Vormundschaft gegenüber den Armeniern abgeschafft." Şanlı erklärte auch, dass die AKP bislang als erste Partei einen Wert darauf gelegt habe, Eigentum der armenischen Gemeinschaft Zug um Zug zurückzugeben, Ersatzleistungen zu leisten. Bislang sollen so mehr als 400 Liegenschaften an die eigentlichen Eigentümer auf Antrag übertragen worden sein.
Nurhan Döner, ein armenischstämmiger Geschäftsmann erklärt, dass die demokratischen Rechte und Privilegien für die armenische Gemeinschaft noch nie besser waren als heute. "Deshalb ist die Unterstützung der AKP unter den Armeniern auch so hoch" sagte Döner weiter.
In der gegenwärtigen Nationalversammlung sind drei Abgeordnete mit armenischem Hintergrund vertreten. Der Abgeordnete Markar Esayan (AKP-Istanbul), Selina Dogan (CHP-Istanbul) und Garo Paylan (HDP-Istanbul). In der Vergangenheit hatten sich immer wieder Armenischstämmige als Abgeordnete in allen Parteien als Kandidaten aufstellen lassen, so u.a. in der MHP in Istanbul Nerses Yeramyan oder Elmas Giragos. Der berühmteste Armenischstämmige der in der MHP Mitglied war und als erster ein Buch über Alparslan Türkes schrieb, darüber hinaus bei der Logo-Frage der MHP im Jahre 1969 zwischen den zwei Lagern (Alparslan Türkes und Nihal Atsiz) vermittelte und die drei Halbmonde durchsetzen konnte, heißt Levon Panos Dabağyan. In der Türkei leben derzeit schätzungsweise 50.000 bis 60.000 armenischstämmige Türken. 33 armenische Kirchen und 16 Schulen mit rund 3.100 Schülern sind in rund 54 Stiftungen vereint.
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