Schweizer Protestanten prägten Kulturen Europas

  27 März 2017    Gelesen: 771
Schweizer Protestanten prägten Kulturen Europas
Protestanten, die aus Glaubensgründen aus der Schweiz fliehen mussten, haben die kulturelle Entwicklung Europas seit der frühen Reformationszeit maßgeblich geprägt.
Das ist das Rechercheergebnis des Mainzer Volkskundlers Helmut Seebach. Demnach seien pietistische Gruppen, die vor Verfolgung geflohen sind, im 16. und 17. Jahrhundert Richtung Norden gezogen - über Holland, Norddeutschland und Dänemark bis nach Südschweden und Südnorwegen. Auch in südwestlicher Richtung in die Pyrenäen seien die Verfolgten gezogen - und über die Pfalz nach Irland und die USA, schreibt Seebach in einem Werk über den Einfluss der Schweizer Reformation.

Sichtbar geworden seien die Einflüsse an der schlichten Kleidermode und an ähnlichen Traditionen in Handwerk, Landwirtschaft, Religion, Sprache und Esskultur in den jeweiligen Ländern. Die Protestanten aus der Innerschweiz hätten Baupläne für Häuser und Speichergebäude mitgebracht. Unterbrochen worden sei der Kulturtransfer durch den Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, danach habe er sich aber umso stärker entfaltet. Bis heute gebe es Spuren einer mit einem protestantischen Grundton unterlegten gemeinsamen Volkskunst in Mitteleuropa, Skandinavien und Pennsylvania, schreibt Seebach.

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