Zuvor hatte auch der Radiosenders RMF FM unter Berufung auf einen EU-Diplomaten gemeldet, Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz wolle das Engagement des Landes zurückfahren. Gründe seien Polens verstärktes Engagement bei der Aufrüstung der Nato-Ostflanke sowie die Kosten. Der Europkorps habe für Polen aus militärischer Sicht keinen Nutzen gehabt, hieß es außerdem weiter in dem Bericht.
Das Eurokorps ist eine Art schnelle Eingreiftuppe im Rahmen der Nato, die von mehreren europäischen Ländern, unter ihnen Deutschland, gestellt wird. Zu den sogenannten Rahmennationen gehören ferner Frankreich, Spanien, Belgien und Luxemburg. Es ist nach Angaben der Bundeswehr in erster Linie ein militärisches Hauptquartier, das bis zu 60.000 Soldaten führen kann.
Das Hauptquartier in Straßburg besteht aus einem Stab mit Unterstützungseinheiten mit rund tausend Bediensteten. Soldaten der Assoziierten Nationen Polen, Griechenland, Italien, Türkei und Rumänien verstärken das Eurokorps bislang. Berichten zufolge hatte Polen in der Vergangenheit sogar erwogen zur siebten Rahmennation aufzusteigen.
1992 hatten der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl sowie Frankreichs Staatschef François Mitterrand offiziell die Aufstellung des Eurokorps beschlossen. Seinen ersten realen Einsatz hatte das Korps 1998 in Bosnien-Herzegowina. Später stellte das Korps nach eigenen Angaben den Kern des Führungsstabs der KFOR-Mission. Ab Anfang 2004 war das Eurokorps auch in Afghanistan im Einsatz.
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