Briten reichen EU-Austritt ein

  29 März 2017    Gelesen: 1224
Briten reichen EU-Austritt ein
London reicht offiziell die Scheidung von der EU ein: Großbritannien beantragt den Brexit. Nun können die Verhandlungen für den EU-Austritt beginnen. Premierministerin May fordert die Briten dazu auf, wieder zueinander zu finden und das Beste draus zu machen.

London reicht offiziell die Scheidung von der EU ein: Großbritannien beantragt den Brexit. Nun können die Verhandlungen für den EU-Austritt beginnen. Premierministerin May fordert die Briten dazu auf, wieder zueinander zu finden und das Beste draus zu machen.

"Nach neun Monaten hat das Vereinigte Königreich geliefert", twitterte Tusk mit Blick auf das Brexit-Votum im vergangenen Sommer. Die britische Premierministerin Theresa May hatte den Austrittsantrag am Dienstagabend unterzeichnet. Er löst offiziell Artikel 50 des EU-Vertrags aus, der den Austritt aus der Union regelt. Großbritannien wird damit der erste Mitgliedstaat, der die EU wieder verlässt.

"Das ist ein historischer Moment, von dem es kein Zurück geben kann", sagte die Premierministerin Theresa May. Sie rief ihre Landsleute zum Zusammenhalt auf. Jetzt sei Zeit dafür, zusammenzukommen, einig zu sein und den bestmöglichen Vertrag für Großbritannien aus den Brexit-Verhandlungen herauszuholen, sagt sie im Unterhaus in London.

May geht davon aus, dass die Austrittsverhandlungen in den vorgesehenen zwei Jahren abschlossen werden können. Danach solle es eine Umsetzungsphase geben, um ein neues Abkommen umzusetzen, sagte die Regierungschefin vor dem Parlament in London, nachdem der Austrittsantrag überreicht worden war. In einer früheren Rede hatte May gedroht, Großbritannien werde eher ungeregelt aus der EU ausscheiden, als ein schlechtes Abkommen zu akzeptieren. Das wiederholte sie nicht. Stattdessen sagte sie, sie strebe einen "reibungslosen, geordneten" EU-Austritt an. London will gleichzeitig mit den Gesprächen über den EU-Austritt ein umfassendes Freihandelsabkommen abschließen.

EU-Staaten wollen "Unsicherheit minimieren"

Beobachter weisen jedoch darauf hin, dass die Zeit für die Verhandlungen äußerst knapp bemessen ist. Die verbleibenden EU-Staaten kündigten an, ihre gemeinsamen Interessen zu verteidigen. "Unsere oberste Priorität wird sein, die Unsicherheit zu minimieren, die durch die Entscheidung des Vereinigten Königreichs für unsere Bürger, Unternehmen und Mitgliedsstaaten entstanden ist", erklärten die 27 Staats- und Regierungschefs in einer gemeinsamen Stellungnahme. Für den 29. April ist ein Sondergipfel geplant.

In einem Austrittsvertrag wird nun unter anderem der Status der EU-Bürger in Großbritannien und von Briten auf dem Kontinent verhandelt. Als äußerst schwierig gilt auch die Frage, wie viel Geld London der EU trotz des Austritts noch zahlen muss.

Großbritannien selbst ist in der Austrittsfrage nach wie vor tief gespalten. Bei dem Brexit-Referendum im Juni hatten 51,9 Prozent der Teilnehmer für den Austritt gestimmt, 48,1 Prozent dagegen für den Verbleib in der EU. Das schottische Parlament hatte am Dienstagabend den Weg für ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum zur Abspaltung vom Vereinigten Königreich freigemacht.

Quelle: n-tv.de

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