Melania Trump

  30 März 2017    Gelesen: 952
Melania Trump
Melania Trump gilt bei ihren Kritikern als Püppchen im Schatten ihres übermächtigen Mannes. Doch die Rolle der First Lady interpretiert sie auffallend souverän. Erwartungen an ihre Funktion sind ihr schlicht egal.
Melania Trump sitzt auf einem Sessel im US-Außenministerium. Vor ihr warten Hunderte Karrierediplomaten auf ein Grußwort von ihr. Der Staatssekretär ruft das Publikum auf, die First Lady "willkommen zu heißen". Applaus rauscht durch das Auditorium, Trump blickt auf. Soll sie jetzt aufstehen? Oder sitzen bleiben? Wie sind die Regeln?

Trump streift ihr weißes Kleid glatt. Sie zuckt kurz und lehnt sich schnell wieder zurück. Ist vielleicht falsch, aber was soll's - das verrät ihr Blick.

Melania Trump ist ins State Department gekommen, um zwölf Frauen zu ehren, die in Entwicklungsländern unter schwierigen Bedingungen für soziale Zwecke kämpfen. Es ist ihr erster wirklich offizieller Auftritt in der Hauptstadt, und er ist schwierig. Im Kreis der Beamten ist sie mit ihrer Biografie eine Fremde. Jedes Wort von ihr wird gespiegelt mit den Haltungen ihres Mannes. "Wir brauchen mehr Geschlechtergerechtigkeit", sagt sie, ein Satz, den viele im Auditorium auch gern mal vom Präsidenten hören würden. Doch wie steht es um ihre eigene Rolle?

Die First Lady steht unter der Erwartung, endlich ihre Rolle anzunehmen, aber auch zwei Monate nach der Vereidigung ihres Ehemannes ist erkennbar, wie sehr sie mit dem Leben in der Politik hadert und wie sehr die Politik mit ihr. Sie kennt niemanden im Regierungsapparat. Ihre Mannschaft im Weißen Haus ist noch immer nicht vollständig. Sie ist häufiger im Familiendomizil in Florida als in Washington DC. Webseiten zählen, wie selten sie im Vergleich zu anderen First Ladys auftritt.

Quelle : spiegel.de

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