UN: Hunderttausende in belagerten Gebieten Syriens in Gefahr

  31 März 2017    Gelesen: 511
UN: Hunderttausende in belagerten Gebieten Syriens in Gefahr
«An jeder Ecke schwere und grauenvolle Bedrohungen»
New York (dpa) - Hunderttausende Menschen sind in belagerten Gebieten Syriens nach UN-Einschätzung «an jeder Ecke schweren und grauenvollen Bedrohungen» ausgesetzt. Das sagte UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien in einer Sitzung des Sicherheitsrats in New York am Donnerstag. Allein in der Region Ghuta nahe Damaskus seien 400 000 Menschen von Regierungstruppen eingeschlossen. Krankenhäuser seien dort nicht mehr in Betrieb und fast ein Drittel aller Patienten mit Kriegsverletzungen seien Kinder unter 15 Jahre.

O'Brien zeichnete in der Sitzung des höchsten UN-Gremiums erneut ein düsteres Bild der Lage im seit sieben Jahren andauernden Bürgerkrieg, den er als eine der «größten menschengemachten humanitären» Krisen der Welt beschrieb. «Mehr als fünf Millionen Menschen sind geflohen und leben nun als Flüchtlinge.» Immer wieder seien Kriegsverbrechen verübt worden. «In Syrien gibt es keinen Mann, keine Frau und kein Kind aus irgendeiner Gesellschaftsschicht, auf die das spezielle Elend dieses besonders grauenvollen und langwierigen Konflikts keine Auswirkungen gehabt hat.»

In Genf verhandeln die Konfliktparteien unter UN-Vermittlung über einen Ausweg aus dem Krieg, doch die Gespräche laufen schleppend. «Ich kann nicht genug betonen, was auf dem Spiel steht», sagte O'Brien. Es sei den mutigen humanitären Helfern zu verdanken, dass so viele Menschen wie möglich in Syrien Wasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung erhalten hätten.

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