Russische Landwirte fordern Verlängerung des Lebensmittelembargos

  31 März 2017    Gelesen: 382
Russische Landwirte fordern Verlängerung des Lebensmittelembargos
Rund 1.500 Landwirte haben am 28. März in der Region Krasnodar für eine Verlängerung der westlichen Sanktionen gegen Russland und der russischen Gegensanktionen plädiert. Auch die Sanktionen gegen die Türkei sollten bleiben. Zu der Kundgebung in Tichorezk hatte der regionale Verband der Bauernhöfe und Landwirtschaftsgenossenschaften (AKKOR) aufgerufen. Anlass für die Demo war der Wunsch Ankaras, seine Handlungsbeziehungen zu Moskau wiederherzustellen.
Neben den wechselseitigen Sanktionen zwischen dem Westen und der Russischen Föderation infolge der Ukrainekrise hatte Moskau gegenüber Ankara Restriktionen im bilateralen Handel verhängt. Anlass dazu war der Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges an der syrischen Grenze durch die türkische Luftwaffe im November 2015. Im Vorjahr entschuldigte sich die Türkei für diesen. Anschließend einigten sich die Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan darauf, die bilateralen Beziehungen wieder zu normalisieren - auch im Handel.

Nichtsdestoweniger hatte die Türkei kürzlich die Einfuhrgebühren für Landwirtschaftserzeugnisse aus Russland um ein Vielfaches erhöht. Nun haben die russischen Exporteure 130 Prozent des Produktwertes zu zahlen, wenn sie Getreide wie Weizen oder Mais in die Türkei einführen wollen. Bei solchen Tarifen ergibt der Handel keinen Sinn mehr.

Bei der Kundgebung ging es allerdings nicht nur um die Außenpolitik. Die Farmer tauschten auch ihre Erfahrungen aus und riefen die Kollegen auf, die Branche der Jugend schmackhaft zu machen. Mit der Demo wollten die Landwirte auch die Regierung und die Behörden vor Ort unterstützen. In der Region existiert ein Zuschussprogramm, von dem auch viele angehende Landwirte Gebrauch machen. Nicht zuletzt dank diesem Förderprogramm sind die Erträge in der Region im Vorjahr auf fast 100 Milliarden Rubel (umgerechnet 1,7 Milliarden Euro) gestiegen, was eineinhalb Mal so viel ist wie im Jahr 2015.



QuelleI rt deutsch

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