Das sind die wichtigsten Fragen zur Bedeutung der Trump-Offensive in Syrien:
1. Wie wird Russland nun reagieren?
Der Kreml hat die Angriffe scharf verurteilt. Diese seien "eine Aggression gegen einen souveränen Staat, gegen das Völkerrecht, dazu noch mit einem erdachten Vorwand", teilte ein Sprecher der Putin-Regierung am Freitag mit.
Russland setzte als Reaktion die Vereinbarung mit dem US-Militär zur Vermeidung von Zwischenfällen in Syrien aus.
Ob das zu einer Eskalation des Konflikts, vielleicht sogar zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland führt, wird vor allem davon abhängen, ob und wie Washington die Offensive fortführt.
Ömer Özkizilcik ist Journalist und Analyst im Syrienkrieg. Er ist überzeugt: "Russland wird eine direkte Konfrontation mit den USA für das Assad-Regime nicht riskieren."
Der Huffington Post sagte er, dass die USA Russland vor den Angriffen gewarnt habe, zeige zweierlei. "Zum Einem wollten die USA ebenfalls eine direkte Konfrontation mit Russland vermeiden. Zum Anderen geht daraus zumindest die Vermutung einer Anwesenheit russischen Personals bei den Vorbereitungen für die chemischen Waffen hervor."
2. Sind weitere Angriffe der USA zu erwarten?
Die Luftschläge hätten das Ziel gehabt, die Regierung von Baschar al-Assad von weiteren Chemie-Waffeneinsätzen abzuschrecken, hieß es aus Washington.
Weitere Angriffe seien zunächst nicht geplant, man halte sich die Option jedoch offen.
Doch die USA sind alarmiert: Denn sowohl Syrien als auch russische Kräfte auf syrischem Boden verfügen über Flugabwehrgeschütze. Bisher wurden sie nicht gegen US-Flugzeuge eingesetzt, da die Amerikaner vorrangig Ziele des IS unter Beschuss nahmen.
Andrew Exum, Verteidigungsexperte in der Obama-Regierung, sagte der "Washington Post“: "Wenn man einen Luftschlag gegen das Regime startet, hat es jede Entschuldigung, Flugzeuge der Koalition ins Visier zu nehmen.“
Özkizilcik glaubt jedoch, weitere Angriffe seien durchaus möglich – aus einem anderen Grund. "Es ist bekannt, dass Jordanien und Israel schon lange eine Sicherheitszone an ihrer Grenze nach dem türkischen Vorbild in Nord-Aleppo planen", sagt der Syrienexperte.
Um den Weg für Israel zu eröffnen, könnte die USA dazu übergehen, die Luftabwehrsysteme des Assad Regimes auszuschalten.
3. Was bedeuten die Angriffe für die politische Situation in Syrien?
Die Angriffe sind ein massiver Schlag gegen das Assad-Regime. Das glaubt auch Thomas van Linge. Der 20-Jährige erstellt seit vielen Jahren Karten zu Truppenbewegungen und Einflusszonen im Syrienkonflikt. Kaum einer kennt das Krisengebiet so gut wie er.
Der Huffington Post sagte van Linge: "Die zerstörte Militärbasis war essentiell im Kampf gegen die Rebellen im Norden Syriens.“
Diese würden von den Trump-Angriffen profitieren. Der zweite entscheidende Effekt: "Es hat dafür gesorgt, die wachsende Akzeptanz Assads auf der internationalen Bühne zu stoppen.“
Auch das deutsche Außenministerium stellte sich klar hinter die US-Regierung. Sigmar Gabriel erklärte, die Angriffe seien "nachvollziehbar“. Kanzlerin Angela Merkel sagte, nur Assad sei für das, was passiert sei, verantwortlich.
4. Ist Assad jetzt am Ende?
Das glauben offenbar viele Rebellen in Syrien. Die arabische Reporterin Jenan Moussa steht in Kontakt mit verschiedenen Aktivisten in der vom Regime eingekesselten Region Idlib.
Dort herrsche große Freude über die Luftangriffe, berichtete sie bei Twitter. Ein Mann sei auf die Straße gerannt und habe geschrien: "Assad ist gefallen“.
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Nach den US-Angriffen in Syrien droht eine Eskalation des Konflikts
Wie wird Russland reagieren, wie machen die USA weiter?
Ein Experte erklärt in der HuffPost: Der Schritt Donald Trumps hat zwei bedeutende Effekte
Die USA haben einen Militärstützpunkt des syrischen Regimes angegriffen. Es ist der erste direkte Luftschlag der USA gegen den syrischen Diktator Baschar al-Assad. Der Vergeltungsangriff kommt als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz des Assad-Regimes in der Provinz Idlib am Dienstag.
Auf der angegriffenen Militärbasis sind auch russische Kampfhubschrauber stationiert. Nicht nur deshalb fürchten viele Beobachter nun eine brutale Eskalation des Konflikts. Die rumänische Tageszeitung "Adevarul" bringt sogar einen "Weltkrieg" ins Spiel. Aber wird es soweit kommen?
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Department of State ✔ @StateDept
.@POTUS Trump: I call on all civilized nations to join us in seeking to end the slaughter and bloodshed in #Syria.
10:24 - 7 Apr 2017
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Das sind die wichtigsten Fragen zur Bedeutung der Trump-Offensive in Syrien:
1. Wie wird Russland nun reagieren?
Der Kreml hat die Angriffe scharf verurteilt. Diese seien "eine Aggression gegen einen souveränen Staat, gegen das Völkerrecht, dazu noch mit einem erdachten Vorwand", teilte ein Sprecher der Putin-Regierung am Freitag mit.
Russland setzte als Reaktion die Vereinbarung mit dem US-Militär zur Vermeidung von Zwischenfällen in Syrien aus.
Ob das zu einer Eskalation des Konflikts, vielleicht sogar zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland führt, wird vor allem davon abhängen, ob und wie Washington die Offensive fortführt.
➨ Mehr zum Thema: Auch Donald Trump hat mal Recht: Der Raketenagriff auf Syrien war längst überfällig
Ömer Özkizilcik ist Journalist und Analyst im Syrienkrieg. Er ist überzeugt: "Russland wird eine direkte Konfrontation mit den USA für das Assad-Regime nicht riskieren."
Der Huffington Post sagte er, dass die USA Russland vor den Angriffen gewarnt habe, zeige zweierlei. "Zum Einem wollten die USA ebenfalls eine direkte Konfrontation mit Russland vermeiden. Zum Anderen geht daraus zumindest die Vermutung einer Anwesenheit russischen Personals bei den Vorbereitungen für die chemischen Waffen hervor."
2. Sind weitere Angriffe der USA zu erwarten?
Die Luftschläge hätten das Ziel gehabt, die Regierung von Baschar al-Assad von weiteren Chemie-Waffeneinsätzen abzuschrecken, hieß es aus Washington.
Weitere Angriffe seien zunächst nicht geplant, man halte sich die Option jedoch offen.
Doch die USA sind alarmiert: Denn sowohl Syrien als auch russische Kräfte auf syrischem Boden verfügen über Flugabwehrgeschütze. Bisher wurden sie nicht gegen US-Flugzeuge eingesetzt, da die Amerikaner vorrangig Ziele des IS unter Beschuss nahmen.
Andrew Exum, Verteidigungsexperte in der Obama-Regierung, sagte der "Washington Post“: "Wenn man einen Luftschlag gegen das Regime startet, hat es jede Entschuldigung, Flugzeuge der Koalition ins Visier zu nehmen.“
Özkizilcik glaubt jedoch, weitere Angriffe seien durchaus möglich – aus einem anderen Grund. "Es ist bekannt, dass Jordanien und Israel schon lange eine Sicherheitszone an ihrer Grenze nach dem türkischen Vorbild in Nord-Aleppo planen", sagt der Syrienexperte.
Um den Weg für Israel zu eröffnen, könnte die USA dazu übergehen, die Luftabwehrsysteme des Assad Regimes auszuschalten.
3. Was bedeuten die Angriffe für die politische Situation in Syrien?
Die Angriffe sind ein massiver Schlag gegen das Assad-Regime. Das glaubt auch Thomas van Linge. Der 20-Jährige erstellt seit vielen Jahren Karten zu Truppenbewegungen und Einflusszonen im Syrienkonflikt. Kaum einer kennt das Krisengebiet so gut wie er.
Der Huffington Post sagte van Linge: "Die zerstörte Militärbasis war essentiell im Kampf gegen die Rebellen im Norden Syriens.“
Diese würden von den Trump-Angriffen profitieren. Der zweite entscheidende Effekt: "Es hat dafür gesorgt, die wachsende Akzeptanz Assads auf der internationalen Bühne zu stoppen.“
Auch das deutsche Außenministerium stellte sich klar hinter die US-Regierung. Sigmar Gabriel erklärte, die Angriffe seien "nachvollziehbar“. Kanzlerin Angela Merkel sagte, nur Assad sei für das, was passiert sei, verantwortlich.
4. Ist Assad jetzt am Ende?
Das glauben offenbar viele Rebellen in Syrien. Die arabische Reporterin Jenan Moussa steht in Kontakt mit verschiedenen Aktivisten in der vom Regime eingekesselten Region Idlib.
Dort herrsche große Freude über die Luftangriffe, berichtete sie bei Twitter. Ein Mann sei auf die Straße gerannt und habe geschrien: "Assad ist gefallen“.
Die Realität ist eine andere. Denn wie es weitergeht, ist völlig unklar. Syrien-Experte Charles Lister glaubt, die Entwicklung könne dazu führen, dass nun mehrere Staaten in der Region sich ermutigt fühlen, die Rebellen gegen Assad zu unterstützen.
Die Washington Post dagegen glaubt, die Gefahr, dass das Regime beginnt, Flugzeuge der Anti-IS-Koalition ins Visier zu nehmen, könnte die Staaten der US-geführten Allianz von weiteren Einsätzen in Syrien abhalten.
Özkizilcik sagte der HuffPost: "Der Krieg wird noch Jahre andauern und die politische Lage wird sich sicherlich noch oft umwandeln."
"Unterstützer des Assad Regimes werden an der Person Bashar al Assad festhalten, zumal sein potenzielles Abtreten am Verhandlungstisch die Gegenseite zu Konzessionen zwingen wird", so der Analyst.
5. Und was ist mit dem Weltkrieg?
Syrien ist ein Pulverfass. Und eine Lösung des Konfliktes ist nicht in Sicht: Zu viele Mächte sind in dem Krisenland präsent, zu verhärtet sind die Fronten.
Doch dass sich hier ein Dritter Weltkrieg entzündet, vor dem Medien jetzt hysterisch warnen, ist höchst unwahrscheinlich. Washington und Moskau wissen, dass sie sich eine weitere Eskalationsstufe nicht erlauben können, für beide Länder ist der Einsatz in Syrien nicht alternativlos.
Im Gegenteil könnte der überraschende US-Angriff den Knoten in Syrien zumindest in Teilen entwirren. Die Türkei, die sich in den vergangenen Monaten irgendwo zwischen Russland und der USA positioniert hatte, wird sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie steht.
Und das scheint sie zu tun. Erdogans Sprecher erklärte am Freitag: "Wir betrachten die Luftangriffe der Vereinigten Staaten gegen die Schairat-Luftwaffenbasis an diesem Morgen als eine positive Antwort auf die Kriegsverbrechen des Assad-Regimes."
Für Russland ist das ein herber Schlag.
Quelle:huffingtonpost
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