Saudi-Arabien klopft bei Öl-Multis an

  11 April 2017    Gelesen: 696
Saudi-Arabien klopft bei Öl-Multis an
Der niedrige Ölpreis setzt Saudi-Arabien unter Zugzwang: Um sich unabhängiger vom Öl zu machen, will der weltweit größte Exporteur des schwarzen Goldes auf Gas umsatteln. Um die riesigen Reserven zu heben, sollen die Saudis im Ausland auf Investorenfang sein.
Saudi-Arabien hat Insidern zufolge Kontakt zu mehreren Öl-Konzernen aufgenommen, um die riesigen Gasreserven im Land zu heben. Gespräche über Investitionsmöglichkeiten seien unter anderem mit BP und Chevron geführt worden, berichteten vier Branchenvertreter. Der Golfstaat will angesichts der wachsenden Nachfrage beim Energiebedarf im Heimatland stärker auf Gas umsatteln, damit mehr Öl für den Export zur Verfügung steht.

Höhere Öl-Einnahmen sollen zudem die Bewertung des heimischen Ölkonzerns Saudi Aramco nach oben treiben. Dieser plant für das kommende Jahr den mit 100 Milliarden Dollar voraussichtlich weltgrößten Börsengang. Der Golfstaat will bis zu fünf Prozent an Saudi Aramco verkaufen und mit dem Geld die Wirtschaft unabhängiger vom Öl machen. Dem größten Erdölexporteur der Welt macht seit einiger Zeit der fallende Ölpreis zu schaffen.

Nach Informationen aus Industriekreisen hat Aramco auch Investitionsmöglichkeiten in Gasprojekte außerhalb des Landes ausgelotet. Unter anderem seien Gespräche mit dem italienischen Ölkonzern Eni geführt worden. Weder BP, noch Chevron oder Eni wollten sich bisher zu den Verhandlungen äußern.

BP-Chef Bob Dudley, der im vergangenen Jahr nach Saudi-Arabien gereist war, hatte jedoch "kreative Partnerschaften" mit Aramco nicht ausgeschlossen. Chevron-Chef John Watson sagte in der vergangenen Woche, angesichts der langen Beziehung zu Saudi-Arabien seien Gespräche nicht ungewöhnlich, allerdings gebe es nichts Konkretes.

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