Präsident Chinas dringt auf friedliche Lösung im Korea-Streit

  12 April 2017    Gelesen: 580
Präsident Chinas dringt auf friedliche Lösung im Korea-Streit
Chinas Präsident Xi Jinping hat sich nach chinesischen Angaben in einem Telefongespräch mit seinem US-Kollegen Donald Trump dafür starkgemacht, den Streit mit Nordkorea mit friedlichen Mitteln beizulegen.
Sein Land wolle sich dazu weiter eng mit den USA abstimmen, sagte Xi nach einem Bericht des Staatsfernsehens am Mittwoch weiter. Zudem hätten beide Präsidenten auch über die Lage in Syrien gesprochen. Xi habe jeglichen Einsatz chemischer Waffen als inakzeptabel bezeichnet und sich für eine politische Lösung des Konflikts in Syrien ausgesprochen. Xi und Trump hatten sich vor einer Woche in Florida erstmals persönlich getroffen.

Das Telefongespräch sei auf Initiative Trumps geführt worden, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Der Lage um Nordkorea galt dabei offenbar das Hauptaugenmerk der beiden Staatschefs. Die USA und Südkorea befürchten, dass Nordkorea schon in nächster Zukunft einen weiteren Atomsprengsatz testen könnte. Trump beorderte deswegen einen Flugzeugträgerverband in die Region. Nordkorea drohte daraufhin, es würde eine US-Militäraktion mit allen Mitteln beantworten. Trump reagierte darauf am Dienstag mit der Bemerkung, Nordkorea suche Ärger. Er werde "das Problem lösen", mit oder ohne die Hilfe Chinas, das sich nach eigenen Angaben um eine Deeskalation bemüht.

CHINESISCHE ZEITUNG WARNT NORDKOREA

Aus japanischen Militärkreisen verlautete, die Marine plane gemeinsame Manöver mit dem Marineverband des US-Flugzeugträgers "Carl Vinson". Sie werde mehrere Zerstörer in das Ostchinesische Meer entsenden. Die Aktion ist offenkundig als Demonstration der Stärke gegenüber Nordkorea gedacht. Ein ranghoher japanischer Diplomat sagte, die USA wollten anscheinend maximalen Druck auf Nordkorea aufbauen, um das Problem letztlich friedlich und diplomatisch zu lösen.

Der Westen rechnet angesichts der Tagung der Obersten Volksversammlung und des bevorstehenden 105. Geburtstages von Staatsgründer Kim Il Sung mit weiterem Säbelrasseln Nordkoreas. Dies könnte ein neuer Atomtest sein oder der Test einer Langstreckenrakete. Auf Satellitenbildern sind Aktivitäten auf dem Atom-Testgelände Punggye Ri zu erkennen.

Eine einflussreiche chinesische Zeitung warnte, dass die koreanische Halbinsel so dicht vor einem militärischen Zusammenstoß stehe wie seit dem ersten nordkoreanischen Atomtest 2006 nicht mehr. In einem Leitartikel riet die englischsprachige "Global Times" Nordkorea, seine Atomwaffen- und Raketenpläne im Interesse der eigenen Sicherheit zu stoppen. Die USA wollten Nordkorea von weiteren Atomtest abhalten und seien nicht bereit, ein atomar bewaffnetes Nordkorea hinzunehmen. "Pjöngjang sollte jetzt keinen Fehler machen", warnte das Blatt. Unter Hinweis auf den amerikanischen Raketenangriff auf einen syrischen Stützpunkt in der vergangenen Woche hieß es, Trump wolle als jemand angesehen werden, der seinen Worten Taten folgen lasse.

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