Es folgen Kapitel zu Militäreinheiten und Struktur, Kriegsgerät. Im Anhang gibt es weitere Informationen zu sonstigen Gefahren, Verhaltensweisen und Elemente, die man in jedem Reiseführer finden könnte und der Orientierung in einem fremden Land dienen.
Zum kulturellen Hintergrund heißt es:
Die Nordkoreaner sind eine Gesellschaft mit gemischten altertümlichen, indigenen Traditionen mit einem System der totalitären Ideologie, die die Sowjetunion Endes des Zweiten Weltkriegs dem Land aufbürgte.
Bis zum Kommunismus hätten die Menschen in einer homogenen und friedlichen Gesellschaft gelebt.
Die Durchschnittsperson ist ahnungslos, was in der Welt draußen geschieht.
Dies widerspricht den Aussagen des letzten Überläufers, Thae Yong-ho, der als Botschafter Nordkoreas in London abgestellt war und sich gegen seine Heimat wandte. Er selbst berichtete, dass auf dem Schwarzmarkt Nordkoreas südkoreanische und chinesische Popkultur, wie auch Fernsehserien beliebt seien.
Yong-ho hätte durch die verbotenen Medien erst gelernt, was Demokratie sei. Die Nordkoreaner bedienen sich chinesischer Mobiltelefone und Laptops, wie auch ausländischer Computerprogramme, um die Informationsblockaden zu umgehen. Lautsprecher beschallen den Norden mit Nachrichten, immer wieder werfen ausländische Drohnen USB-Sticks mit Medieninhalten über Nordkorea ab.
Der Bericht beschreibt weiterhin die DPRK, Demokratische Volksrepublik Koreas, als das militaristischste Land, in welchem 25 Prozent des BIPs für das Militär ausgegeben werden und 40 von 1.000 Menschen den Dienst an der Waffe ableisten. Über 1,2 Millionen sind Teil der Streitkräfte, fünf Millionen Reservisten kann Kim Jong-un im Kriegsfall heranziehen.
Das Handbuch hält fest, dass Nordkorea in der Lage sei, chemische Waffen herzustellen. Mindestens acht Industrieanlagen sollen zu diesem Zweck im Bedarfsfall vorhanden sein. Biologische Waffen aus nordkoreanischer Hand seien allerdings nicht bekannt.
Auch in chemisch kontaminiertem Umfeld könne die Armee Pjöngjangs durch ihre Struktur agieren. Jedem Heer sei eine chemische Verteidigungseinheit zugewiesen. Diese Verteidigungseinheiten sind in der Lage chemische Gefahren aufzuspüren und zu dekontaminieren.
Die US-Regierung ist der Ansicht, dass bei einem Überraschungsangriff durch Nordkorea chemische Waffen zum Einsatz kämen, mit denen versucht werden würde, fremde Armeen zu demoralisieren. Die Politik Pjöngjangs mit seinem Militär richte sich auf drei Ziele aus:
1.Eventuelle Wiedervereinigung
2.Das Überleben des Regimes und Führung eines geeinten Koreas
3.Die Nutzung von Militärmacht, um eine Wiedervereinigung zu erzielen
Um Seoul zu erreichen beschreibt der "Reiseführer in den Krieg" drei Wege. Ein Weg in den Süden ist über die Ostküste, die Landwege führen über die Region Kaesong-Munsan und Chorwon. Besonders auf Nachtangriffe habe sich Nordkorea spezialisiert.
Im Anhang findet sich ein koreanischer Sprachführer, der auf das Militär ausgelegt ist. Darüber hinaus gibt es Verhaltensregeln bei Verletzungen und Hitzeschock sowie bei Entführungen. Detailliert wird das vorhandene nordkoreanische Kriegsgerät mit seiner Strategie besprochen.
Schaubilder verdeutlichen den Aufbau und die Aktionen des Militärs. Gewarnt wird vor einem Zusammenhalt der Bevölkerung im Kriegsfall, die durch den nordkoreanischen Führer und seinen Vater indoktriniert wurden, um für ihr Land zu sterben. Ob dieses Handbuch allerdings wirklich zum Einsatz kommt, liegt am diplomatischen Willen der aneinandergeratenen Parteien.
Die USA haben in dieser Woche ihre nukleare Spürnase WC135-C ins japanische Okinawa verlegt, um nordkoreanische Atomwaffentests ausfindig zu machen. China und Südkorea sind sich einig, dass sich Nordkorea von seinen Nuklearwaffenambitionen verabschieden solle.
In einem Telefongespräch zwischen Xi Jinping und Trump machte der chinesische Präsident bekannt, dass sein Land weiterhin auf eine friedliche Lösung mit Nordkorea setzt. Trump hatte einen Tag zuvor mitgeteilt, dass er mit oder ohne die Unterstützung Chinas gegen Nordkorea handeln werde. Südkorea fürchtet sich, nach Trumps Überraschungsangriff auf eine syrische Militärbasis, vor unüberlegten Aktionen der Amerikaner.
Quelle: rt deutsch
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