Prototypen von Interkontinentalraketen präsentiert
Auch Machthaber Kim Jong Un nahm an den Feierlichkeiten teil. Nordkorea werde einem totalen Krieg mit einem totalen Krieg und einem Nuklearkrieg kontern, sagte Choe Ryong Hae während der Parade. Das nordkoreanische Staatsfernsehen zeigte Tausende Soldaten, die zu Beginn der Feierlichkeiten über den Kim-Il-Sung-Platz marschierten. Zudem zeigte es Kim Jong Un in einem schwarzen Anzug und weißen Hemd, als er aus einer Limousine steigt und die Ehrengarde begrüßt. Anschließend verfolgte er die Parade von einem Podium aus.
Bei der Parade wurden auch Prototypen von ballistischen Interkontinentalraketen präsentiert. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder, auf welchen offenbar mehrere Raketen des Typs KN-08 und KN-14 auf Lastwagen durch Pjöngjang rollten. Soldaten schoben zudem eine weitere große Rakete, die der Größe einer ballistischen Interkontinentalrakete entsprach. Südkoreanische Analysten zufolge war eine Rakete dieser Größe zuvor noch nicht präsentiert worden. Die Feierlichkeiten finden unter starker internationaler Beobachtung und Sorgen darüber statt, Nordkorea könnte in naher Zukunft einen Atomwaffentest oder Test einer ballistischen Interkontinentalrakete durchführen.
Untergrund-Atomtest möglich
Machthaber Kim, der seit 2011 Anführer des Landes ist, betont immer wieder die Wichtigkeit von Atomwaffen für die Verteidigungsstrategie des Landes. In der diesjährigen Neujahrsansprache sagte Kim, dass Nordkoreas Vorbereitungen für den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete in den letzten Vorbereitungen stecke. US-Satellitenaufnahmen legten nahe, dass das Land jederzeit einen Untergrund-Atomtest durchführen könnte. Nordkorea hatte allein im vergangenen Jahr zwei dieser Tests durchgeführt.
Die USA hatten Anfang April den Marineverband um den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" in den Westpazifik verlegt. Zu der Einheit gehören mehrere Kreuzer und Zerstörer. Sie war am 5. Januar bereits von San Diego in den westlichen Pazifik entsandt worden, um an mehreren Manövern mit der japanischen und südkoreanischen Marine teilzunehmen. Die Gruppe patrouillierte danach auch im Südchinesischen Meer. Die Verlegung der Schiffe und der US-Angriff in Syrien hatte bei Südkoreanern zu Bedenken geführt, die USA planten militärische Schritte im Norden. Vertreter von US-Behörden sagten jedoch am Freitag, dass die Regierung unter Präsident Donald Trump sich darauf konzentrieren wolle, mit der Hilfe Chinas mehr Druck auf Nordkorea aufzubauen, anstatt gegen Kim Jong Uns Führung vorzugehen. Ein militärisches Eingreifen im Falle von Raketentests seien nicht beabsichtigt.
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