So gewann die Lira am gestrigen Sonntag im Asienhandel mehr als 3,5 Prozent an Wert gegenüber dem Dollar, indem sie von 3,74 auf 3,63 Dollar fiel.
In den politischen Wirren der letzten Monate stürzte die Türkische Lira gegenüber dem US-Dollar und Euro in einen Tiefstand. Jedoch sagten Experten bereits in den vergangenen Wochen eine Erholung der Lira nach dem Referendum voraus.
Sollte das Referendum in der Türkei mit einem Ja zur Verfassungsreform enden, würde dies einen positiven Effekt auf die türkische Wirtschaft haben, die Unsicherheiten zerstreuen und die Türkische Lira gegenüber dem US-Dollar aufwerten, war die einhellige Meinung von internationalen Experten, mit denen die Nachrichtenagentur Anadolu gesprochen hatte.
``Türkische Vermögenswerte bieten hohe Renditen und hohe Zinssätze, die für diejenigen auf der Suche nach hohen Erträgen attraktiv sind, wenn die Industriestaaten niedrige Zinssätze aufweisen``, erklärte der renommierte Ökonom des in London ansässigen Thinktanks Oxford Economics, Nafez Zouk, gegenüber der Nachrichtenagentur.
Sollte sich die Mehrheit der türkischen Bevölkerung gegen die Verfassungsreform aussprechen und dies zu vorgezogenen Wahlen führen, könnte die Unsicherheit steigen und es zu einem größeren Abverkauf kommen, so Zouk weiter.
Pjotr Matis, Stratege für Schwellenländer-Aktienmärkte bei der Rabobank in London, sagte gegenüber der Anadolu, dass im Falle einer positiven Volksabstimmung über die Verfassungsreform die Lira gegenüber dem Dollar eine Aufwertung auf etwa 3,5561 erleben werde.
``Die regierende Partei für Gerechtigkeit und Fortschritt (AKP) beabsichtigt, sich nach dem Referendum auf Wirtschaftsreformen zu konzentrieren, was für Investoren ein ermutigendes Signal wäre“, sagte Matis.``
Ein Nein beim Referendum hätte eine negative Wirkung auf die Lira, da es zu einer politischen Unsicherheit führen würde: „In diesem Szenario könnte die Lira gegenüber dem Dollar auf 3,9415 nachgeben.“
Auch Tatha Ghose, ein anerkannter Experte für Emerging Markets bei der Commerzbank in London, vertritt laut Anadolu Matis‘ Auffassung, dass die Lira „erleichtert aufatmen könnte“, wenn das Referendum positiv ausfalle.
Nach Auszählung aller Stimmzettel des historischen Verfassungsreferendums haben die Befürworter heute mit vorläufig 51,37 Prozent gewonnen.
Die Beteiligung an der Volksabstimmung lag landesweit bei 87 Prozent.
Bei dem Referendum haben die Stimmberechtigten über die Änderung von 18 Paragrafen der türkischen Verfassung entschieden.
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