Nach vorläufigen Ergebnissen stimmten 63,2 Prozent der in Deutschland lebenden Staatsbürger für die Verfassungsänderung. Nur 36,8 votierten mit Nein, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
In Deutschland durften etwa 1,4 Millionen Wahlberechtigte vom 27. März bis zum 9. April ihre Stimmen abgeben. Die türkische Botschaft in Berlin sowie die Konsulate hatten bundesweit insgesamt 13 Wahllokale eingerichtet. Die Wahlbeteiligung lag Anadolu zufolge bei knapp 50 Prozent.
Noch deutlicher fiel das Ergebnis in Belgien und Österreich aus, wo jeweils mehr als 70 Prozent der Wahlberechtigten mit Ja stimmten. Auch in den Niederlanden, wo es wegen nicht erlaubter Auftritte türkischer Politiker und einer nicht ins Land gelassenen türkischen Ministerin zu schweren diplomatischen Verwerfungen gekommen war, stimmten nach ersten Teilergebnissen etwa 70 Prozent im Sinne Erdogans.
Ganz anders hingegen der Trend in den USA, wo mehr als 80 Prozent mit Nein und damit gegen das Präsidialsystem stimmten. In Chicago, wo bereits alle Stimmen ausgezählt waren, lag die Ablehnung sogar bei knapp 90 Prozent, ebenso in Miami. Auch in Houston und Los Angeles lief es auf ein solches Ergebnis hinaus, in New York, Boston und Washington lagen die Nein-Sager bei rund 80 Prozent.
Auch Spanien stimmte zu über 80 Prozent mit Nein, während das Ja-Lager in Dänemark mit 60 Prozent gewann.
Das Ergebnis aus Deutschland hat gleichwohl das größte Gewicht, denn in keinem anderen Land jenseits der Türkei leben so viele türkische Staatsbürger. Mit Ja stimmten hier besonders viele Menschen in Essen (75 Prozent), Düsseldorf (69), Stuttgart (66) und Mainz (64), allerdings waren hier noch nicht alle Stimmen ausgezählt.
Quelle : spiegel.de
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