Die aus Mammutelfenbein geschnitzte Frauenstatuette stammte somit aus dem Paläolithikum (Altsteinzeit), als dort Eiszeit herrschte. Eine Radiokarbonmessung der Schicht, in der die Statuette gelegen hatte, ergab ein Alter von 23.000 Jahren.
Laut dem Expeditionsleiter Konstantin Gawrilow ist die erstaunlich gut erhaltene Figur ein sensationeller Fund, da solche Skulpturen meist zu rituellen Zwecken zerbrochen wurden — bislang seien nur etwa mehrere Dutzend Statuetten dieser Art weltweit entdeckt worden.
„Das Jungpaläolithikum, aus dem die Siedlung stammte, ist eine Epoche der Jugendzeit der Kunst. Es scheint ja so, als ob die Menschen der damaligen Zeit eigentlich nur die ersten Schritte in der Kunst machen sollten. Doch wir finden hier beständig hervorragende Beispiele für Kleinplastik, Gravur sowie mit Ornamenten verzierte Gegenstände vor“, erklärt der Wissenschaftler.
Die „Brjansker Venus“ ist in Form einer Frauengestalt dargestellt, deren Sexualmerkmale im Vordergrund stehen. In allen anderen Fällen würde das eigentlich von einem Zusammenhang mit einem Fruchtbarkeitskult zeugen, doch damals hatte es noch keinen Ackerbau gegeben.
„Obwohl die Statuette eine ziemlich korpulente Frau darstellt, sieht sie erstaunlich elegant aus — dies wohl aufgrund der langgestreckten dünnen Beine. Mit ihren leicht in den Knien gebeugten Beinen erinnern sie an Danaë, wie sie von Malern der Neuzeit abgebildet wurde“, so Gawrilow.
Quelle : sputnik.de
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