Die namentliche Übereinstimmung kann zum Problem für Frauen werden, die Isis heißen. Etwa für Isis Anchalee, Software-Ingenieurin aus San Francisco. Sie wurde bekannt durch die #ILookLikeAnEngineer-Aktion, mit der sie für Respekt für weibliche Programmierer wirbt. Drei Tage nach den Anschlägen in Paris wurde ihr Facebook-Profil gesperrt - wohl wegen ihres Vornamens.
Wer Facebook nutzt, ist verpflichtet, seinen echten Namen zu verwenden. Bei Anchalee stellte sich offenbar ein Facebook-Mitarbeiter die Frage, ob Isis wirklich ihr Name sei oder ob sie sich einen makaberen Spaß erlaube, gar Anhängerin der Dschihadisten sei - und entschied sich für Letzteres. Anchalee berichtete auf Twitter von der Sperrung ihres Profils und davon, dass Facebook sie wohl für eine Terroristin halte:
Sie schickte Facebook eine Kopie ihres Passes zur Verifikation - zunächst ohne Erfolg. Erst nachdem sie ihre Daten ein drittes Mal geschickt und auf Twitter mit einem Mitarbeiter Kontakt aufgenommen hatte, wurde ihr Account wieder aktiviert.
Isis Anchalee ist nicht die erste Frau, deren Facebook-Profil wegen ihres Vornamens gesperrt wurde. Isis Pistis berichtet auf Twitter ähnliches.
Isis Martinez berichtet, sie sei in die Nähe von Terroristen gerückt worden, als sie einer Kollegin eine Nachricht schicken wollte, die Nummer falsch eingab und von einem Fremden daraufhin beleidigt wurde.
Martinez startete schon eine Petition, in der sie forderte: "Tausende von Frauen und Mädchen, die Isis heißen, bitten die Medien darum, damit aufzuhören, die Terroristen mit unserem Namen anzureden." Bis die Petition im August 2015 auslief, wurde sie von 56 843 Unterstützern unterschrieben.
Alternativen zur Abkürzung ISIS sind die Begriffe Islamischer Staat, IS, ISIL oder Daesh. Letzterer Begriff wurde vom französischen Präsidenten François Hollande und US-Außenminister John Kerry nach den Anschlägen von Paris verwendet. Eine Entwicklung, die auch Isis Anchalee befürwortet.
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