Anonymous will über die bisher üblichen DDoS-Angriffe hinausgehen. Diesmal sollten die Seiten gehackt werden, um mehr Informationen über den IS zu erhalten. „Das Fernziel: Den IS „vom Erdboden auslöschen“, heißt es in dem Dokument“, so der BI.
Anonymous setzt bei seinem Kampf gegen den IS auf die Mithilfe möglichst vieler User. Hilfestellung bietet ein so genannter „NoobGuide“. Der führe in die Grundlagen der technischen Werkzeuge des Kollektivs ein – beispielsweise die Anonymisierung. Ein „Reporter“genanntes Dokument erkläre, wie „Twitter Reporter“, ein automatisches Programm zum Melden von Twitter-Accounts, genutzt werden könne. Ein weiteres Dokument erkläre, wie Web-Seiten mit IS-Inhalten automatisiert aufgespürt werden könnten, die dann auf der Liste der Ziele eingetragen würden.
„Nach den Terrorangriffen in Paris hat das Hacker-Kollektiv Anonymous einen achtstufigen Plan im Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ausgearbeitet. Über Chats und sogenannte Pads, Online-Dokumente, an denen viele Nutzer gleichzeitig arbeiten können, werden derzeit Angriffsziele wie Propaganda-Webseiten des IS, Facebook- und Telegram-Gruppen sowie Twitter-Konten von angeblichen IS-Sympathisanten verbreitet. Die Webseiten werden mit Anfragen überflutet, die Accounts den Betreibern gemeldet“, berichtet N24.
Behindert werden die Hacker von Cloudflare. Das Unternehmen prüft, ob die Seite von einem normalen Webbrowser aufgerufen wurde oder von einem Skript, das allein den Zweck habe, die Server in die Knie zu zwingen. „Erst wenn die Cloudflare-Software festgestellt hat, dass es sich um einen legitimen Seitenaufruf handelt, wird der Nutzer auf die eigentliche Seite weitergeleitet.“
Die Hackerorganisation Anonymous hat bereits damit begonnen, persönliche Informationen über angebliche IS-Terroristen zu veröffentlichen. Darunter soll zumindest eine Adresse eines IS-Rekrutierers sein.
Die Aktion von Anonymous ist durchaus zweischneidig, kritisiert der Independent. Bereits im Februar hatte Anonymous den IS zum Ziel erklärt. Die Hacker griffen Hunderte Social-Media-Konten mit einer Cyber-Attacke an, viele verschwanden vom Netz.
Tatsächlich kann mit dieser Art des Crowd-Hackings jeder Social Media-Account und jede Website angeschwärzt oder zu Fall gebracht werden. Gerade für Individuen oder kleinere Websites ist ein technischer Schutz in vielen Fällen zu aufwendig. Das Problem der Denunziation besteht vor allem darin, dass am Ende niemand nachvollziehen kann, von wem eine Seite gemeldet oder gehackt wurde.
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