Der Minister äußerte sich wenige Stunden vor einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in seinem Land. Dort wird sie von einer großen Wirtschaftsdelegation begleitet.
Als Grund für den Kursschwenk nannte Al-Tuwaidschri den Wunsch nach enger Kooperation mit Berlin. "Die Beziehungen zu Deutschland sind uns sehr viel wichtiger als der Streit um Waffenexporte", sagte er. Vor Merkels Reise hatte es in der Bundesregierung geheißen, im Einzelfall könnten weiter Waffen nach Saudi-Arabien geliefert werden. "Es gibt kein Moratorium, keine Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien zu liefern", hatte es in Regierungskreisen in Berlin geheißen.
Zu der Wirtschaftsdelegation, die Merkel begleitet, gehören keine Vertreter von Rüstungsfirmen. In der Bundesregierung hatte es geheißen, es sei auch im Falle Saudi-Arabiens so, dass der Bundessicherheitsrat im Einzelfall über Rüstungsprojekte entscheide. Saudi-Arabien sei ein Partner im Antiterror-Kampf. Die Waffenlieferungen sind wegen der innenpolitischen Lage in dem streng islamischen Land und seiner Rolle im Bürgerkrieg im Jemen umstritten, wo es die Regierung militärisch gegen Rebellen unterstützt.
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