Duterte lässt Trump zappeln

  02 Mai 2017    Gelesen: 1295
Duterte lässt Trump zappeln
Während eines Telefonats mit Rodrigo Duterte lädt US-Präsident Trump den philippinischen Staatschef ins Weiße Haus ein - und empört damit Menschenrechtler. Ob der Staatsbesuch überhaupt zustandekommt, ist unklar. Duterte spricht von Terminstress.
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte lässt seine Antwort auf eine Einladung von US-Präsident Donald Trump noch offen. "Ich bin sehr beschäftigt und habe einen knappen Zeitplan. Ich kann nichts versprechen", sagte Duterte bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Davao City. So habe er im kommenden Jahr bereits Staatsbesuche in Russland und Israel geplant.

Trump und Duterte hatten am Sonntag miteinander telefoniert - unter anderem ging es in dem laut Weißem Haus "sehr freundschaftlichen" Gespräch um Dutertes umstrittenen Anti-Drogen-Kampf. Während des Gesprächs lud Trump den philippinischen Präsidenten ein, die Vereinigten Staaten zu besuchen. Ziel der Einladung des Weißen Hauses sei es gewesen, die Bedeutung der Beziehung zwischen den beiden Staaten zu diskutieren.

Duterte bestätigte, dass sich die Beziehungen nach dem Amtsantritt Trumps verbessert hätten. "Er sagt, dass wir Freunde sind, warum sollten wir also einen Streit anzetteln?", fragte der philippinische Präsident. Menschenrechtsorganisationen hatten die Einladung scharf kritisiert. Die USA stünden in der Pflicht, von Duterte Rechenschaft über die zahlreichen Opfer des Drogenkampfes einzufordern, statt ihm den "roten Teppich" auszurollen, erklärte der stellvertretende Asienchef von Human Rights Watch, Phelim Kine.

Duterte bezeichnete Obama als Hurensohn

Trumps Vorgänger Barack Obama hatte den unerbittlichen Kampf Dutertes gegen Drogenkriminelle kritisiert. Daraufhin hatte dieser Obama als "Hurensohn" bezeichnet. Trumps Stabschef Reince Priebus verteidigte die Einladung Dutertes gegen Kritik: "Das bedeutet nicht, dass Menschenrechte für uns nicht wichtig sind", sagte er dem Sender ABC. "Aber die Gefahren aus Richtung Nordkorea sind so ernst, dass wir mit so vielen Partnern wie möglich in der Region zusammenarbeiten müssen."

Seit Dutertes Amtsantritt im Juni 2016 wurden nach amtlichen Angaben mehr als 2500 mutmaßliche Drogenkriminelle getötet. Human Rights Watch geht von mehr als 7000 Toten aus. Immer wieder gibt es auch Vorwürfe gegen die Polizei, Unschuldige zu erschießen. Duterte hat sich auch damit gebrüstet, in der Vergangenheit selbst Menschen getötet zu haben.

Quelle: n-tv.de , jug/dpa/AFP

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