Erdoğan: Europa verwandelt Mittelmeer in «Grab» für Flüchtlinge

  21 November 2015    Gelesen: 688
Erdoğan: Europa verwandelt Mittelmeer in «Grab» für Flüchtlinge
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Westen scharf für seine Flüchtlingspolitik kritisiert. Europa habe das Mittelmeer in ein «Grab» verwandelt und trage damit die Mitschuld an dem Tod «jedes einzelnen Flüchtlings, der sein Leben gelassen hat». Das türkische Parlament verlängerte am Donnerstag die Militäreinsätze in Syrien und im Irak.

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Erdoğan: Europa verwandelt Mittelmeer in «Grab» für Flüchtlinge
Deutsch Türkische Nachrichten | 04.09.15, 10:05
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat den Westen scharf für seine Flüchtlingspolitik kritisiert. Europa habe das Mittelmeer in ein «Grab» verwandelt und trage damit die Mitschuld an dem Tod «jedes einzelnen Flüchtlings, der sein Leben gelassen hat». Das türkische Parlament verlängerte am Donnerstag die Militäreinsätze in Syrien und im Irak.


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«Im Mittelmeer sind nicht nur Flüchtlinge ertrunken. Im Mittelmeer ist unsere Menschlichkeit ertrunken, unsere Menschlichkeit!», sagte Erdoğan am Donnerstag bei einem Wirtschaftstreffen in Ankara. Das berichtet die dpa.

Am Mittwoch waren zwei Flüchtlingsboote vor der türkischen Küste gekentert. Zwölf Menschen ertranken, darunter mehrere Kinder. Die Boote waren vom westtürkischen Akyarlar im Bezirk Bodrum aus gestartet. Ziel sollte die griechische Insel Kos sein. Das Foto eines dreijährigen syrischen Flüchtlingskindes, dessen Leiche am Strand angespült wurde, sorgte weltweit für Bestürzung.

Die Türkei hat nach Regierungsangaben rund zwei Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien aufgenommen.

Unterdessen hat das türkische Parlament eine Verlängerung des Mandats für Militäreinsätze in Syrien und im Irak beschlossen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in einer Sondersitzung in Ankara für eine Ausdehnung um ein weiteres Jahr, wie die regierungsnahe Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Das Mandat erlaubt den türkischen Truppen demnach grenzüberschreitende Einsätze gegen «terroristische Bedrohungen», darunter die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Ausländischen Streitkräften wird darin die Nutzung von Stützpunkten eingeräumt. Das alte Mandat wäre am 1. Oktober ausgelaufen.

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