Giftgas-Angriff in Syrien: Putin fordert Bestrafung der Schuldigen

  02 Mai 2017    Gelesen: 966
Giftgas-Angriff in Syrien: Putin fordert Bestrafung der Schuldigen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat eine objektive Aufklärung des mutmaßlichen Giftgasangriffs im syrischen Chan-Scheichun gefordert.
Dieser Vorfall müsse genau und unvoreingenommen untersucht werden, sagte der russische Präsident am Dienstag in Sotschi auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. "Wir verurteilen entschieden jede Anwendung chemischer Waffen. Diejenigen, die am Tod syrischer Zivilisten schuld sind, müssen gefunden und bestraft werden", so Putin.

Syrische Oppositionskämpfer hatten am 4. April rund 80 Tote und 200 Verletze bei einer Giftgas-Attacke in der Stadt Chan Scheichun in der nordwestlichen Provinz Idlib gemeldet und die syrischen Regierungstruppen dafür verantwortlich gemacht. Die syrische Regierung wies diese Vorwürfe zurück.

Auch westliche Toppolitiker schoben der Regierung Assad die Schuld zu, obwohl eine Ermittlung dazu ausblieb und keine Beweise präsentiert wurden. Die US-Armee griff kurz danach einen Flugplatz der syrischen Armee in der Provinz Homs mit Tomahawk-Raketen an. Bei dem Angriff, der von Präsident Donald Trump als Reaktion auf die Giftgas-Attacke persönlich befohlen wurde, wurden nach Angaben der syrischen Armee zehn Soldaten getötet und mehrere Flugzeuge zerstört. Lokale Behörden berichteten auch von mehreren zivilen Todesopfern.

Sämtliche C-Waffenvorräte der syrischen Regierung waren zwischen 2014 und 2016 unter Kontrolle der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sichergestellt und vernichtet worden. Für die chemische Entwaffnung Syriens bekam die OPCW sogar den Nobelpreis.

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