BaFin will langsameren Aufbau von Kapitalpuffern bei Versicherern

  05 Mai 2017    Gelesen: 369
BaFin will langsameren Aufbau von Kapitalpuffern bei Versicherern
Die Finanzaufsicht BaFin will den deutschen Versicherern beim Aufbau milliardenschwerer Kapitalpuffer gegen die niedrigen Zinsen entgegenkommen.
Allein in diesem Jahr müssten die Lebensversicherer noch einmal rund 20 Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve (ZZR) einzahlen, sagte der Chef der Versicherungsaufsicht bei der BaFin, Frank Grund, dem "Handelsblatt" vom Freitag. Die Kapitalpuffer wüchsen damit auf insgesamt 64 Milliarden Euro. "Wir meinen, dass man dann (...) ein Sicherheitspolster aufgebaut haben wird, das uns erlaubt, den weiteren Aufbau etwas milder zu gestalten." Den Versicherern falle es immer schwerer, stille Reserven für die Bildung der ZZR aufzulösen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zwingt die Lebensversicherer seit 2011, jedes Jahr Geld in Form der ZZR zur Seite zu legen, um auch in der Niedrigzinsphase die langfristigen Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden aus früheren Jahren erfüllen zu können. Viele Versicherer stöhnen über die zusätzliche Belastung. "Ich glaube, dass es sinnvoll ist, ab 2018 über eine Veränderung im Sinne eines moderateren Aufbaus nachzudenken", sagte Grund. Darüber entscheiden müsse aber der Gesetzgeber.

Der Verband der Versicherungsmathematiker hatte bereits im vergangenen Jahr einen langsameren Aufbau der ZZR gefordert. Sonst müsse die Branche bis 2025 insgesamt 225 Milliarden Euro zurücklegen, wenn die Zinsen so niedrig blieben wie jetzt. Dafür müssten die Versicherer einen Großteil der Bewertungsreserven auflösen - was dem Zweck der ZZR zuwider laufe.

Quelle. reuters.de

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