Insider: US-Justiz ermittelt gegen Uber

  05 Mai 2017    Gelesen: 626
Insider: US-Justiz ermittelt gegen Uber
Die Verwendung einer geheimen Software könnte für Uber strafrechtliche Konsequenzen haben. Weil der Fahrdienstvermittler mit "Greyball" unliebsamen Nutzern eine nicht-funktionsfähige App unterjubelte, ermittelt nun wohl die US-Justiz.
Die US-Justiz ermittelt Insidern zufolge gegen den Fahrdienstvermittler Uber wegen technischer Tricksereien, mit denen Behördenkontrollen umgangen werden können. Erste Strafermittlungen seien wegen des Einsatzes einer Software namens "Greyball" aufgenommen worden, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Das Unternehmen und die Staatsanwaltschaft lehnen Stellungnahmen bisher ab.

Mit der "Greyball"-Software können Uber-Fahrer Behördenmitarbeiter, die die Einhaltung von Auflagen kontrollieren wollen, erkennen und ihnen ausweichen. Betroffene, die Uber nutzen wollten, erhielten entweder Absagen oder falsche Versionen der Uber-App mit gar nicht existierenden Wagen.

Der "New York Times" zufolge filterte Uber Polizisten und Ordnungskräfte auch mithilfe ihrer Kreditkarten heraus. Teil der Taktik sei es, Regierungsgebäude in der Kartensoftware der Fahrer als Sperrgebiete zu markieren. In einigen Regionen wie in Portland im US-Bundesstaat Oregon darf Uber seine Dienste nicht anbieten.

Uber hat den Einsatz von "Greyball" untersagt, nachdem die "New York Times" im März über die Existenz dieser Software berichtet hatte. Das Unternehmen hatte erklärt, "Greyball" diene der Vermeidung von Betrug und der Sicherheit der Fahrer. Auch wenn nicht feststeht, ob es überhaupt zu einer Anklage kommt, könnten die Ermittlungen das ohnehin unter Druck stehende Unternehmen weiter belasten.

2016 hat Uber einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Dollar eingefahren, bei einem Umsatz von 6,5 Milliarden Dollar. Zudem gibt es Patentstreitigkeiten mit der Google-Mutter Alphabet, Zwist mit Fahrern über Honorar-Kürzungen und Vorwürfe, Uber toleriere sexuelle Belästigungen.

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